Dass der Vertrauensverlust auch vor den eigenen Reihen nicht Halt macht, wurde am 18. Dezember ebenfalls deutlich. So sind zuletzt immer wieder Vereinsinterna nach außen gedrungen – die „Maulwurfaffäre“ des VfB. Wahler teilte den Fanvertretern mit, dass er deshalb dem Aufsichtsrat die Vertrauensfrage gestellt und alle Aufsichtsräte eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben lassen habe, die bei Nichteinhaltung mit Strafen verbunden sei. Streng vertraulich – nicht lange nach dem 18. Dezember wurde dann übrigens lanciert, dass die Verpflichtung von Dutt perfekt ist.

 

Das ist die Situation, die der mit einem Vierjahresvertrag ausgestattete Manager in Stuttgart jetzt vorfindet. Dass 86 Prozent der SWR-Anrufer gegen ihn votiert haben, dürfte aber auch mit Dutt selbst zusammenhängen – speziell mit dessen Zitat nach dem Ausstieg als DFB-Sportdirektor im Mai 2013, als er sich sinngemäß so äußerte, er habe gemerkt, dass er Trainer sein wolle und kein Mann für die Arbeit am Schreibtisch sei. Natürlich hätte er das auch ein bisschen anders formulieren können – und zwar so, dass er den Kitzel der Bundesliga vermisst habe, sagt Dutt, „aber in solchen Momenten denkt man nicht an das, was in zwei Jahren vielleicht passiert.“

Nun hat er aber schon einen Plan für die Zukunft – in der Theorie. Dutt will die Profis, die Jugend und das Scouting enger miteinander verbinden und verschmelzen als bisher. „Der VfB hat Handlungsbedarf – sonst würde er nicht da stehen, wo er steht“, sagt er. Das stimmt. Und zumindest in diesem Punkt ist sich der nächste Retter in spe dann ja schon einmal mit den Fans einig.