Die Wasserfreunde Leonberg und die DLRG-Ortsgruppe haben nach der Schließung des Hallenbades viele Mitglieder verloren. Mit der Wiedereröffnung hoffen sie, bald wieder auf die alten Zahlen zu kommen.

Leonberg - Vor allen Dingen für die Wassersport treibenden Vereine ist es eine lange Zeit gewesen – zweieinhalb Jahre ohne Heimstatt. Eine Zeit ohne Hallenbad in Leonberg, die die Existenz der Wasserfreunde und der DLRG-Ortsgruppe ernsthaft gefährdet haben. Die beiden Vereine haben sich mit viel Mühe und großem persönlichen Einsatz über Wasser gehalten, wie auch die anderen Hauptnutzer des Sportzentrums. Jetzt geht der Blick nach vorne. Am kommenden Sonntag, 2. Februar, kehren sie mit Erwartungen und Hoffnungen in ihr altes neues Domizil zurück. Wasserfreunde Leonberg Vor zweieinhalb Jahren hatten rund 900 Schwimmbegeisterte einen Mitgliedsausweis der Wasserfreunde, jetzt sind es noch 600. Vor allen Dingen die breitensportlich orientierten Schwimmer kehrten dem Verein den Rücken. Kein Wunder: Um den Betrieb einigermaßen aufrecht zu erhalten, mussten die Wasserfreunde unter anderem nach Sindelfingen, Weil der Stadt, Althengstett, Feuerbach, Ditzingen, Rutesheim. zum TC Leonberg und in das Stuttgarter Inselbad ausweichen. Die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Margret Weeber, die maßgeblich in der Bürgerinitiative beteiligt war, die sich für die Sanierung des Sportzentrums stark gemacht hat, hegt keinen Groll gegenüber den ehemaligen Mitgliedern. Ihr Dank geht vielmehr an diejenigen, die das Überleben des Vereins gesichert haben: „Es ist toll, dass die Eltern, Trainer und Übungsleiter das mitgemacht haben. Und auch ohne Stadt, Bündnis und Gemeinderat wäre es nicht denkbar gewesen, dass wir noch so da stehen. Es war ein steiniger Weg. Aber ich bin ganz arg froh, dass es jetzt so weit ist.“

 

Ein Teil der Aqua Fitness-Kurse verbleibt in Rutesheim, die Baby-Schwimmkurse finden weiter in Sindelfingen statt – alles andere kehrt nach Leonberg zurück. Weeber verbindet damit die Hoffnung, „dass wir wieder dahin kommen, wo wir vorher waren.“ Ganz besonders freut sie sich darauf, dass das Vereinsleben wieder aktiv gestaltet werden kann – mit einem festen Termin freitagabends im Sportzentrum. DLRG-Ortsgruppe Leonberg Nicht ganz so hart wie die Wasserfreunde hat der Mitgliederschwund die Rettungsschwimmer getroffen. Die Zahl ist von 500 auf 400 geschrumpft. „Wir haben große Probleme gehabt, die Riegenführer und Ausbilder zu halten“, sagt der Vereinsvorsitzende Oliver Sauermann. Einzelne Sparten wie das Erwachsenen-Schwimmen wurden gar nicht mehr beworben, weil alternative Wasserflächen fehlten. Die Lebensrettungs-Gesellschaft fand Unterschlupf in Sindelfingen und Rutesheim. Sauermann: „Wir hatten weniger Kinder in der Schwimm-Ausbildung. Das merkt man jetzt auch an den Mitgliederzahlen.“ Sein Gesamturteil über das sanierte Bad fällt positiv aus. „Es ist toll geworden. Mir gefällt es. Sobald wir drin sind, können wir wieder Vollgas geben und denken, dass die Leute dann wiederkommen.“ Einen Kritikpunkt hat Sauermann aber auch ausgemacht. Die Lagerfläche, die Wasserfreunde und DLRG für ihre Gerätschaften zugewiesen bekommen haben, ist zu klein. „Das ist wie ein Hasenstall, 1,50 Meter breit und acht Meter lang. Wir waren am Montag das erste Mal im Bad und in die Planungen überhaupt nicht einbezogen.“ SG Leonberg/Eltingen Die Eröffnung des Sportzentrums haben die Handballer der SG Leonberg/Eltingen kurz und knackig unter ein Motto gestellt: „Einzug in unser Wohnzimmer“. Matthias Groß, SG-Abteilungsleiter und stellvertretender Vorsitzender des TSV Eltingen: „Dieses Thema ist für sehr viele sehr emotional besetzt.“ Die Ersatz-Spielstätte Berufsschulzentrum konnte nichts zu den Themen Bindung und Identifikation beitragen. Groß schätzt die Einbußen an Eintrittsgeldern auf 40 bis 50 Prozent. Immerhin: Weil eine eigene Bewirtung möglich war, konnte dies kompensiert werden. Trotz verteilter Trainingsstätten in Sindelfingen, Rutesheim, Warmbronn, Gebersheim, im Berufsschulzentrum, in der Georgii-Halle und in der Ostertag-Realschule haben die Handballer keine Mitglieder verloren. Mit dem Wiedereinzug ins Sportzentrum wurden die Trainingspläne noch einmal überarbeitet und optimiert. Groß: „Die Durchgängigkeit im weiblichen und männlichen Bereich sowie zwischen erster und zweiter Mannschaft ist jetzt gewährleistet.“ Ringfrei Leonberg So hoch wie noch nie ist der Mitgliederstand derzeit bei den Boxern. Der Umzug in die Brennerstraße hat nicht geschadet. Dennoch freuen sich Vorsitzender Jürgen Wiedemann und diejenigen, die den Trainingsbetrieb im Sportzentrum noch kennen, auf die Rückkehr. „Alles ist viel freundlicher gestaltet. Wir haben neue Böden und eine neue Decke“ (Wiedemann). Zudem wurde der eigentliche Trainingsraum umgestaltet. Der fensterlose Raum hat ein neues Gebläse bekommen, der Boxring wird anders positioniert. Die derzeit 130 Mitglieder lassen sich so auf zehn Übungseinheiten verteilen. Wiedemann: „Wir haben sogar noch ein bisschen Luft nach oben.“