Es hätte auch schlimm ausgehen können: In der Poststelle des Bundesfinanzministeriums wird eine explosive Sendung entdeckt. Sprengstoff-Experten rücken an.

Berlin - Im Berliner Bundesfinanzministerium ist in der Poststelle ein gefährliches Paket mit einem explosiven Gemisch und scharfem Zünder entdeckt worden. Das sogenannte Blitzknallgemisch hätte laut Polizei beim Öffnen zu erheblichen Verletzungen führen können. Den Zünder entschärften Spezialisten am Mittwoch noch in der Poststelle, den Rest des Pakets machten sie auf einem Sprengplatz der Polizei unschädlich.

 

Verletzt wurde niemand. Absender, Hintergründe und das Motiv blieben zunächst im Dunkeln. Mitarbeiter der Poststelle hatten das Paket geröntgt und und Alarm geschlagen.

Ob das Paket an Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) adressiert war, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Die „Bild“-Zeitung und die „B.Z“ berichteten, es sei direkt an den Minister adressiert gewesen. Auch das Ministerium wollte sich dazu nicht äußern.

Es war nicht der erste Sprengstoffalarm in einer Poststelle der Bundesregierung

Jetzt wird laut Polizei wegen Verstoßes gegen das Sprengstoff-Gesetz ermittelt - gegen unbekannt. Der „Knallsatz“ sei vermutlich ein Eigenbau. Die Hülle des Pakets werde noch untersucht, sagte ein Sprecher. Ob Spuren gesichert werden konnten, wurde nicht mitgeteilt.

Nach Angaben der Polizei kann der entdeckte Stoff zur Herstellung von Pyrotechnik verwendet werden. Nach dem Fund mussten Mitarbeiter die Poststelle und umliegende Räume des Hauses nahe dem Potsdamer Platz umgehend verlassen.

Es war nicht der erste Sprengstoffalarm in einer Poststelle der Bundesregierung. Bei der routinemäßigen Post-Überprüfung für das Kanzleramt war im Januar des Vorjahres ein Päckchen aufgefallen, das per Luftpost aus Griechenland kam. Die Bundesanwaltschaft ermittelte. Gut drei Wochen später bekannte sich eine linksextremistische griechische Untergrundorganisation zu der Briefbomben-Serie.