Nach wochenlanger Talfahrt der Spritpreise ist Diesel so günstig wie zuletzt Ende 2021 - vor Ukraine Krieg und Erhöhung des CO2-Preises. Ein saisonaler Effekt könnte dem aber bald entgegenwirken.

Die wochenlange Talfahrt der Spritpreise hält an und hat Diesel so billig gemacht wie zuletzt Ende 2021. Auch E10 nähert sich weiter den Werten aus dem Jahr vor Beginn des Ukraine-Kriegs, wie aus Daten des ADAC hervorgeht. Konkret kostete ein Liter Diesel im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags 1,553 Euro. Das war zuletzt am 31. Dezember 2021 der Fall. Auf Wochensicht sank der Preis um 1,7 Cent. Superbenzin der Sorte E10 fiel sogar um 3,0 Cent auf 1,650 Euro pro Liter. Zuletzt billiger war es am 7. Januar 2022.

 

Beide Spritpreise sind seit Wochen im Sinkflug. Seit einem Zwischenhoch Anfang Juli ist Diesel rund 13 Cent günstiger geworden, E10 um rund 14 Cent. Dass Diesel nun wieder auf ein Niveau des Jahres 2021 zurückgefallen ist, ist auch deshalb bemerkenswert, weil der CO2-Preis seither gestiegen ist, der sich beim Sprit mit einigen Cent pro Liter bemerkbar macht. Zudem war der Dieselpreis nach Beginn des Ukraine-Kriegs besonders stark gestiegen, da der Kraftstoff in größeren Mengen aus Russland importiert wurde.

Neidiger Spritpreis von mehreren Faktoren abhängig

Ob das Tief beim Spritpreis anhält, kommt nun stark auf die Entwicklung des Ölpreises an, der in der Regel der wichtigste Treiber für Änderungen beim Sprit ist. Zuletzt wurde Öl billiger. Ob das so bleibe, sei fraglich, sagt ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Christian Laberer. „Es ist möglich, dass die US-Notenbank die Zinsen in einer kommenden Sitzung senkt und infolgedessen die Nachfrage nach Rohöl wieder anziehen würde.“ Auch die Spannungen im Nahen Osten könnten wieder zunehmen und den Ölpreis treiben. 

Bei Diesel gibt es zudem einen saisonalen Effekt, der in den kommenden Wochen und Monaten auftreten könnte: Da der Kraftstoff und Heizöl sehr ähnlich sind, hat sich der Beginn der Heizöl-Saison schon oft als leichter Preistreiber für Diesel erwiesen. Im Frühjahr gibt es dann in der Regel einen gegenteiligen Effekt.