Bei einer Wahlkampfveranstaltung teilt Trump in einer Verbalattacke sondergleichen gegen die Demokraten aus. Unter die Gürtellinie geht ein Spruch gegen Präsidentschaftsbewerber Biden.

Minneapolis - US-Präsident Donald Trump setzt mutmaßlich unter Druck wegen der Ukraine-Affäre weiter auf die Beschimpfung seiner politischen Rivalen. Ex-Vizepräsident Joe Biden „war nur einer guter Vizepräsident, weil er wusste, wie man (Ex-Präsident) Barack Obama den Arsch küsst“, sagte Trump am Donnerstagabend bei einer Kundgebung vor Anhängern in Minnesota. Es war seine erste seit Beginn der Vorermittlungen der Demokraten für ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn.

 

Die aus Minnesota stammende demokratische Abgeordnete Ilhan Omar beschimpfte er ebenfalls. Sie sei eine „Schande“ und eine „Amerika hassende Sozialistin“. Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sei „wirklich dumm“. Die schon häufiger von Trump scharf angegangene Omar reagierte via Twitter: Trumps Hass habe keine Chance gegen die Bewegung, die sie mit anderen angestoßen habe.

Aussichtsreicher Präsidentschaftsanwärter

Joe Biden ist ein aussichtsreicher Präsidentschaftsanwärter der Demokraten. In einem umstrittenen Telefonat im Sommer bat Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj um Ermittlungen gegen Biden - Trumps Argumentation nach, weil Biden und dessen Sohn Hunter dort vermutlich in Korruption verwickelt sein könnten. Für ein Fehlverhalten der Bidens gibt es keine Belege. In der Zeit rund um den Anruf hielten die USA Militärhilfen an die Ukraine zurück. Wegen dieser Zusammenhänge prüfen die Demokraten im Abgeordnetenhaus nun ein mögliches sogenanntes Impeachment. Sie werfen Trump Amtsmissbrauch vor.

Wie am Donnerstag in Minnesota deutlich wurde, versucht Trump, die Entwicklungen im Wahlkampf für seine Wiederwahl 2020 zu nutzen. An seine Unterstützer gerichtet, beschuldigte er die Demokraten, diese wollten die Stimmen der Wähler „auslöschen, so als hätte es sie nie gegeben“. Für den Versuch, die Regierung zu stürzen, bekämen die Demokraten aber am Wahltag die Quittung, prognostizierte er. Der Rückschlag werde so groß sein „wie sie es noch nie in der Geschichte dieses Landes gesehen haben“.