Das Stuttgarter Verkehrsunternehmen SSB braucht viel Geld für den Streckenausbau und die Modernisierung des Fuhrparks. Der Betrieb ist gefährdet. OB Kuhn will trotzdem sparen.

Stuttgart - Im Gemeinderat gibt es Streit über die Höhe der Unterstützung für die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) AG. Die Stadt hat im vergangenen Jahr im Rahmen einer Direktvergabe das stadteigene Verkehrsunternehmen mit dem Betrieb in den nächsten 15 Jahren beauftragt und forciert dort offenbar einen Sparkurs mit der Folge eines Sanierungsstaus. Auch im Haushaltsentwurf für die nächsten beiden Jahre übt die Verwaltung zum Ärger von Aufsichtsräten starke Zurückhaltung. Dabei ist ein hoher Investitionsbedarf in den nächsten zehn bis 15 Jahren von bis zu einer Milliarde Euro unstrittig; und zwar in das teils aus den 80er-Jahren stammende Schienensystem, in den Ersatz von Schienenfahrzeugen, in den von der EU vorgeschriebenen Erwerb emissionsfreier Busse sowie in den Ausbau des Netzes. Bis 2030 soll die Streckenlänge von 133 auf 150 Kilometer verlängert und der Bestand von derzeit 205 Stadtbahnen um 60 erhöht werden. Jede kostet rund 4,5 Millionen Euro.