Anwohner stören sich an Durchsagen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) zur Coronapandemie am Olgaeck. Die Durchsagen an überirdischen Stationen werden laut Unternehmen eingestellt.

S-Mitte - Ein Ehepaar hatte sich schon auf eine lange Zeit eingestellt, die es mit den Durchsagen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) an der Haltestelle Olgaeck würde leben müssen. Die SSB gibt aber Entwarnung: Am Olgaeck und an anderen oberirdischen Haltestellen sollen die Coronadurchsagen verstummen, teilt das Unternehmen mit. Das Ehepaar wandte sich in einem Schreiben an die Gemeinderatsfraktionen von SPD, CDU und Grünen sowie an die regionalen Medien. Darin verlangte es Auskunft darüber, wie lange SSB-Kunden noch an die seit dem 27. April geltende Maskenpflicht und die Hygiene- und Abstandsregeln zur Verhütung einer Coronainfektion mit den Ansagen erinnert werden sollen.

 

Vielleicht solange, bis das Virus womöglich erst im kommenden Jahr unter Kontrolle ist, vermutete das Ehepaar. Sie stellten in ihrem Brief klar, dass dies für sie als Anwohner unakzeptabel wäre. Die Durchsagen der SSB bedeuteten für sie eine Lärmbelästigung, erklärte das Ehepaar in seinem Schreiben. In einer „weltoffenen Stadt“ sei eine Dauerbelehrung außerdem fehl am Platz, heißt es dort weiter. Die meisten Bürger würden die empfohlenen Regeln des Infektionsschutzes ohnehin kennen, war das Paar sich sicher. „Es bringt nichts und es ist jetzt wirklich genug“, schlussfolgerte es.

Ehepaar fühlt sich gestört

Anders als von den beiden Anwohnern des Olgaecks gemutmaßt, plant die SSB allerdings keine dauerhafte Beschallung aller Stadtbahnhaltestellen mit Coronaansagen. Laut der SSB-Sprecherin Birte Schaper habe das Unternehmen die erste Woche nach dem Erlass zur Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln dazu nutzen wollen, so viele Kunden wie möglich auf die neuen Regeln aufmerksam zu machen. Im 15-Minuten-Takt habe es deshalb Durchsagen sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch an allen wichtigen Haltestellen in einer Zeitspanne von 8 bis 18 Uhr gegeben, erläutert die SSB-Sprecherin. „Den Zeitraum haben wir bewusst begrenzt, um die Anwohner zu schonen“, erklärt Schaper.

Ansagen gibt es weiterhin

Die Informationskampagne werde nun aber limitiert, meint Schaper. „Künftig gibt es Durchsagen nur noch an den wichtigen unterirdischen Haltestellen“, sagt die Sprecherin. Dort stiegen besonders viele Fahrgäste ein und um, begründet Schaper. Die Durchsagen sollen bis auf Weiteres erfolgen, fügt sie hinzu.