Wer ab 17. Mai mit den Stadtbahnen der SSB fährt, wird umgeleitet und muss sich im neuen Fahrplan zurechtfinden. Wir erklären, wie die Stadtbahnen fahren und was es mit U21 und U24 auf sich hat.

Stuttgart - Nicht mehr lange und es ist soweit: Die Stadtbahnhaltestelle „Staatsgalerie“ ist dem Bahnprojekt Stuttgart 21 im Weg und muss neu gebaut werden. Deshalb fahren die Stadtbahnen ab 17. Mai in einem Bogen über den Hauptbahnhof und den Berliner Platz. Die Verbindung zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Charlottenplatz ist während der Bauarbeiten unterbrochen.

 

Die SSB nennt den neuen Fahrplan „Netz2016“ und ist optimistisch. „Was Fahrzeuge und Fahrer betrifft, sind wir dafür gerüstet, diesen Fahrplan zu fahren“, erklärt SSB-Pressesprecherin Susanne Schupp. Grund genug, den neuen Fahrplan unter die Lupe zu nehmen.

Kurzstrecken gelten weiterhin

Zumindest beim Kurzstreckenticket zeigt sich die SSB kulant. Denn für Strecken, die bisher mit dem Kurzstreckenticket erreichbar waren, kann man auch zukünftig eine Kurzstrecke lösen. „Auch mit Umsteigen, auch wenn es mehr als drei Haltestellen sind“, erklärt die SSB-Sprecherin.

Wer beispielsweise vom Neckartor zum Rathaus möchte, muss sieben Stationen zurücklegen und umsteigen, bezahlt aber trotzdem 1,30 Euro. Reisende würden laut Schupp auch an den Automaten der betreffenden Stationen auf die Kulanzregelung hingewiesen.

U1 dreht große Runde um den Charlottenplatz

Die Linie U1 zwischen Fellbach und Vaihingen macht einen großen Bogen um den Charlottenplatz und fährt über Hauptbahnhof, Börsenplatz, Berliner Platz und Rotebühlplatz zum Österreichischen Platz. „Wer von Fellbach zum Hauptbahnhof will, musste bisher umsteigen – jetzt nicht mehr“, erklärt Schupp. Allerdings könne die Fahrt durch die drei zusätzlichen Halte, je nach Route, bis zu vier Minuten länger dauern als bisher.

U21 soll Charlottenplatz anbinden

Die neu geschaffene Linie U21 verkehrt zwischen Südheimer Platz und Charlottenplatz. Sie soll den Charlottenplatz weiterhin gut anbinden, so Schupp: „Alle, die aus Vaihingen, Heslach und Südheim kommen, können jetzt auch die Linie U21 nutzen.“

Für Reisende nach Vaihingen hat Schupp einen Tipp: „Viele fragen sich, warum wir Reisenden nach Vaihingen in der U14 empfehlen, schon am Südheimer Platz auszusteigen. Das hat einen einfachen Grund: Am Südheimer Platz müssen Sie den Bahnsteig nicht wechseln.“

Ein schnelles Ende ist nicht in Sicht

Der Weg der U2 ist im Grunde einerlei

Die U2 zwischen Neugereut und Botnang fährt über die Stationen Hauptbahnhof und Börsenplatz zum Berliner Platz. Da die Stadtbahnen dadurch nur noch an zwei Haltestellen statt an dreien halten, sind sie genau so schnell an ihrem Zielort.

Schupp hofft, dass die Fahrgäste sich schnell an die neuen Fahrstrecken gewöhnen: „Es ist eine ganz wichtige Strecke, die umfahren wird, aber für das Gros der Fahrgäste ist es kein Thema. Wenn sie nach Neugereut oder Botnang wollen, ist es egal, wie herum sie fahren.“

U4 wird auseinandergenommen

Die Stadtbahnlinie U4 zwischen Untertürkheim und Hölderlinplatz wird in zwei Linien aufgeteilt. Die U4 kommt künftig von Untertürkheim und endet am Neckartor. Für die Endstation dort wurde eigens eine neue Ansage von SSB-Sprecherin Dorothee Roth eingesprochen: „Zu den Fernzügen ab Hauptbahnhof bitte hier umsteigen und dem kurzen Fußweg durch den Schlossgarten folgen.“

Schupp betont, man wolle den Fahrgästen damit eine Alternative bieten: „Entweder sie steigen um und marschieren durch die Klett-Passage und durch den kompletten Hauptbahnhof bis zu den nach hinten verlegten Fernzügen. Oder sie laufen durch den Schlossgarten, in dem es mittlerweile sehr schön ist. Das kann jeder selbst entscheiden.“

Zweite Bauphase startet 2017

Einen festen Termin für das Ende der Bauarbeiten kann Schupp nicht nennen. Fest stehe, dass der erste Bauabschnitt im Sommer 2017 fertiggestellt werden solle. „Dann beginnt der zweite Bauabschnitt für die Haltestelle Staatsgalerie und es wird über den Charlottenplatz umgeleitet.“

Doch warum müssen die Stadtbahnen überhaupt umgeleitet werden? Könnte man die Haltestelle nicht nachts umbauen? „Nein, wir haben uns dagegen entschieden“, erklärt Schupp. „Natürlich hätten wir stundenweise während der Betriebsruhe bauen können. Aber das wäre wenig verlässlich gewesen. Das ‚Netz2016’ bleibt wirklich das gesamte Jahr gültig.“ Alternativen zu den Umleitungen wird es in absehbarer Zeit jedenfalls nicht geben.