Der Klinikstandort der St. Anna-Klinik soll durch einen Neubau für ein Altenpflegeheim mit insgesamt 90 Einzelzimmern, einer integrierten Arztpraxis und Seniorenwohnungen gestärkt werden.

Bad Cannstatt - Die St. Anna-Klinik soll am Standort erweitert werden. Geplant ist ein Neubau für ein Altenpflegeheim mit insgesamt 90 Einzelzimmern, einer Tagespflege, einer Praxis zur ärztlichen Versorgung sowie Seniorenwohnungen. „Die Klinik will den Bestand sichern und eine sinnvolle bauliche Ergänzung am Standort“, berichtete Angela Weiskopf vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung dem Bezirksbeirat Bad Cannstatt. Die St. Anna-Stiftung als Bauherr verspricht sich einen Mehrwert für den bisherigen Klinikstandort, indem unter anderem Heimbewohner bei Erkrankungen, die einen stationären Klinikaufenthalt erforderlich machen, von ihren Bezugspersonen aus dem Seniorenheim in der Klinik weiterbetreut werden können.

 

Da der geltende Bebauungsplan aus dem Jahr 1963 allgemeines Wohngebiet vorsieht, muss, um das Bauvorhaben verwirklichen zu können, ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. „Wir stehen am Anfang eines neuen Projektes“, führte Weiskopf aus. Die Pläne werden öffentlich ausgelegt, Anregungen in die weiteren Planungen aufgenommen und auch ein Gestaltungsbeirat gebildet. Da die Freiflächenplanung wichtig sei, soll auch ein Landschaftsplaner miteinbezogen werden. „Wir haben noch viele offene Punkte, an denen es zu arbeiten gibt.“

An bestehende Klinik angebaut

Der drei- bis viergeschossige Neubau soll an das Klinikgebäude angebaut werden. „Das winkelförmige Gebäude ergänzt die Baukanten entlang der Gnesener beziehungsweise Oberen Waiblinger Straße und schafft darüber hinaus eine bauliche Akzentuierung zum Augsburger Platz“, heißt es in der Vorlage. „Gleichzeitig entsteht ein lärmgeschützter Bereich im Quartiersinneren.“ Die Planung orientiert sich am bestehenden Klinikgebäude und weist drei bis vier Geschosse und ein zurückgesetztes Staffeldachgeschoss mit begrüntem Flachdach auf. Der Bezirksbeirat begrüßte zwar das Vorhaben zur Stärkung der Krankenhauslandschaft, „der Baukörper wirkt an markanter Stelle aber sehr massiv“, räumte Walter Opfermann (CDU) ein. „Wir wollen einen Gestaltungswettbewerb.“ Peter Mielert (Grüne) sprach sich für eine offene Bauweise aus. „Muss in diesem Volumen gebaut werden? Sind die 90 Zimmer fix oder gehen auch 60?“ Das Bauvorhaben sollte den Umbau am Augsburger Platz nicht beeinträchtigen. Auch Marcel Schlatterer (SPD) ist für „eine kleine und offene Gestaltung“. SÖS-Linke-Plus fuhren härtere Geschütze auf. „Ich bin schockiert. Das erinnert an eine Festung“, so Peter Pipiorke. Es sei makaber, dass zunächst abgeholzt und dann ein grüner Innenhof geschaffen werde. Gerhard Veyhl von den Freien Wählern vertraut auf die Planung. „Es muss ein guter Weg gefunden werden.“

Verkehrsgutachten nötig

Stadtplanerin Weiskopf erinnerte an ihr Eingangsstatement, dass noch viel abzuarbeiten sei und man am Anfang stehe. „Wir müssen uns noch ausführlich mit den Umweltbelangen beschäftigen.“ Die Bäume werden genau untersucht, ein Artenschutzgutachten erstellt. Auch ein Verkehrsgutachten wird noch angefertigt. „Die Frischluft ist ein wichtiger Aspekt.“ Man sei nicht von einem Wettbewerb ausgegangen. Ein Gestaltungsbeirat sei einbezogen. Letztlich stimmte der Bezirksbeirat dem Bebauungsplan der Innenentwicklung mit 18 Ja-, einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen mehrheitlich zu. Gestern befasste sich der Ausschuss für Umwelt und Technik mit dem Thema..

Die St. Anna-Klinik betreibt mit der St. Anna-Stiftung das Krankenhaus, das eine Belegarztklinik mit Fachabteilungen für Augenheilkunde, Chirurgie, Orthopädie und Frauenheilkunde/Geburtshilfe ist. Die Stiftung ist auch in der Altenhilfe aktiv. Vor diesem Hintergrund soll ein Altenpflegeheim in Anbindung an die Klinik errichtet werden.

Der drei- bis viergeschossige Neubau soll an das Klinikgebäude angebaut werden. „Das winkelförmige