Seit Jahren unterstützt die chinesische Regierung ihre heimischen Unternehmen mit einer Vielzahl von Subventionen, darunter direkte Finanzhilfen, Steuererleichterungen und günstige Kredite. Diese umfassende Wirtschaftspolitik führt zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen im internationalen Handel.
An die 100 Prozent der börsennotierten Unternehmen in China erhielten in den vergangenen Jahren staatliche Hilfe. Mit Erfolg: Sie haben dadurch einen klaren Vorteil und können sich leichter auf dem Weltmarkt behaupten – nicht nur, aber auch zu beobachten in der Autoindustrie, siehe BYD. Allein im Jahr 2022 erhielt der E-Autohersteller aus Shenzhen umgerechnet 2,1 Milliarden Euro von der Regierung.
Wer ständig Geld geschenkt bekommt, wird träge
Für deutsche Unternehmen wird diese Praxis besonders problematisch, wenn Schlüsselbranchen mit starker internationaler Ausrichtung betroffen sind. Das ist kein Plädoyer an den deutschen Staat, es dem chinesischen gleichzutun. Doch es gehört zur Realität: Die hiesige Autoindustrie hat einiges verschlafen – aber die international einseitig aufgestellten Spielregeln sind eben auch nicht fair.
Wenn der deutsche Staat schon Milliardensummen für Großkonzerne bereitstellt, sollte er die negativen Auswirkungen von Subventionen nicht unterschätzen: Geschenktes Geld wird viel unbedachter ausgegeben, als erarbeitetes Geld. Es ist auch normal, dass ein Konzern sich daran gewöhnt, Hilfen zu erhalten. Der Wettbewerbsdruck schwindet – und somit auch das Eigeninteresse des Unternehmens, profitabel zu sein. Und wer weiß, vielleicht treten diese Nebenwirkungen der staatlichen Hilfen irgendwann bei chinesischen Unternehmen auf.