Mitte April wurde gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn eine Anklage wegen des Dieselskandals erhoben. Nun soll die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen einen VW-Manager wegen Verdachts auf Untreue eingeleitet haben.

Berlin - Nach der Anklage gegen Ex-VW-Chef Winterkorn hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein neues Ermittlungsverfahren gegen einen VW-Manager eingeleitet. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtete, wurden die neuen Ermittlungen wegen Verdachts auf Untreue eingeleitet.

 

Bei dem Manager handele es sich um eine der vier Führungskräfte, die Mitte April neben Ex-Chef Winterkorn angeklagt wurden. Ein VW-Sprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Volkswagen AG das Ermittlungsverfahren kenne. Vor dem Hintergrund des laufenden Verfahrens äußere er sich aber nicht zu weiteren Details. Die Staatsanwaltschaft war am Sonntag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Manager soll illegale Boni erhalten haben

Laut der Zeitung geht es um angeblich illegale Bonuszahlungen, die der Manager nach Bekanntwerden des Dieselskandals weiterhin bekommen haben soll. Er sei damals freigestellt worden, habe aber einen neuen Vertrag mit VW geschlossen und weiterhin eine monatliche Vergütung bekommen.

Zusätzlich habe er Boni erhalten - laut „Bild am Sonntag“ 866 000 Euro zwischen 2016 und 2018. Solche Boni, also erfolgsabhängige Vergütungen, ließen sich aber nach Ansicht der Ermittler mit dem neuen Vertrag nicht mehr rechtfertigen, schreibt die Zeitung.