Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft lässt ein eigenes Gutachten erstellen, mit dem der Wert des EnBW-Aktienpakets beim Rückkauf durch das Land Baden-Württemberg ermittelt werden soll.

Stuttgart - Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft lässt ein eigenes Gutachten erstellen, mit dem der Wert des EnBW-Aktienpakets beim Rückkauf durch das Land Baden-Württemberg ermittelt werden soll. Das sagte Behördenchef Siegfried Mahler am Freitag vor dem EnBW-Untersuchungsausschuss im Landtag. Das Ergebnis solle im Juli oder August dieses Jahres vorliegen. Die Expertise befasse sich mit dem Preis zum Stichtag des Kaufs. „Das Gutachten ist ein wichtiger Meilenstein“, erklärte Mahler. Ihm wäre es recht, wenn das Ermittlungsverfahren zum Jahresende abgeschlossen werden könnte.

 

Das Land hatte unter Federführung des damaligen Regierungschefs Stefan Mappus (CDU) im Dezember 2010 rund 4,7 Milliarden Euro für den Wiedereinstieg bei dem Karlsruher Energieversorger bezahlt. In diesem Zusammenhang ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Mappus wegen des Verdachts der Untreue. Im Visier der Ermittler stehen zudem die ehemaligen Minister Willi Stächele und Helmut Rau (beide CDU) sowie der frühere Chef der Investmentbank Morgan Stanley, Dirk Notheis, der als Berater an dem umstrittenen Deal beteiligt gewesen war.