Seine zweite Auslandsreise führt Kanzler Olaf Scholz nach Polen. Er erfährt dort, wie strittig eine Fülle von Themen ist, die es mit Ministerpräsident Mateusz Morawiecki auszuhandeln gilt.

Warschau - Als Olaf Scholz am späten Sonntagnachmittag mit der Kanzlermaschine in Warschau landet, warten viele heikle Gesprächsthemen auf ihn. Das hat schon seine diplomatische Vorhut, die neue Außenministerin Annalena Baerbock, erfahren müssen, die am Freitag zu ihrem Antrittsbesuch eingeschwebt war. Polens rechtskonservative Regierung verlangt Reparationszahlungen von Deutschland, hat sich mit ihrem Umbau des Justizsystems europäisch ins Abseits gestellt, blockiert eine gemeinsame Migrationspolitik. Zugleich muss sie wegen der zugespitzten Lage an der EU-Außengrenze zu Belarus und der drohenden Eskalation im russisch-ukrainischen Grenzgebiet dringend eingebunden werden.