Bei der Schlemmer-Ausstellung der Staatsgalerie Stuttgart im November wird auch das „Triadische Ballett“ aufgeführt. Dirk Rieker, der kaufmännische Geschäftsführer, erklärt, warum es nur so wenig Karten gibt.

Kultur: Adrienne Braun (adr)
Stuttgart - Stuttgart - Auf Einladung der Staatsgalerie Stuttgart zeigt das Bayerische Staatsballett eine Rekonstruktion von Schlemmers „Triadischem Ballett“. Dirk Rieker, der kaufmännische Geschäftsführer, erklärt, warum es nur drei Vorstellungen im Kammertheater gibt.
Herr Rieker, nach 37 Jahren wird das „Triadische Ballett“ wieder in Stuttgart aufgeführt. Warum nur dreimal?
Weil wir Kapazitätsprobleme haben. Wir konnten es nicht in der Staatsgalerie im Vortragssaal machen, das wäre aus Aufführungsgründen nicht gegangen. Deshalb haben wir bei den Freunden von der anderen Straßenseite, den Staatstheatern angefragt. Der geschäftsführende Intendant Marc-Oliver Hendriks konnte uns nur noch das Kammertheater zu diesen Terminen anbieten. Deshalb ist es bei diesen drei Terminen geblieben.
Wären das Große Haus oder das Schauspielhaus nicht geeigneter gewesen?
Die sind zu dem Zeitpunkt nicht verfügbar.
Warum hat nicht das Stuttgarter Ballett die Rekonstruktion übernommen?
Wir hatten auch angefragt – schon vor zweieinhalb Jahren. Aber da waren die Planungen schon zu weit fortgeschritten, so dass es das Ballett nicht mehr untergebracht hat. Ich vermute, dass es der Intendant Reid Anderson schon gerne gemacht hätte, das „Triadische Ballett“ wurde ja auch vom Stuttgarter Ballett uraufgeführt.
Jetzt werden nur wenige Interessierte Karten bekommen. Handeln Sie sich da nicht mehr Ärger als Freunde ein?
Wir wollen bei zwei Vorstellungen jedem die Chance geben, eine Karte zu bekommen. Deshalb haben wir keine Vorbestellungen angenommen für diesen Termin. Wir wollen da fair sein. Deshalb gehen die Karten am 16. September um zehn Uhr in den Verkauf – die eine Hälfte als Online-Ticket, die andere Hälfte ist bei uns an der Kasse zu erwerben. Es sind insgesamt 191 Plätze pro Vorstellung, mehr gehen halt nicht ins Kammertheater rein.
Und die dritte Vorstellung?
Die Premiere haben wir exklusiv unserem Förderkreis angeboten und Partnern, die uns auch in der Vergangenheit unterstützt haben. Die Karten sind dort aber um einiges teurer, denn nur so konnten wir das überhaupt finanzieren. Wir sind ja ein Museum und haben keine Subventionen dafür.
Wie finanzieren Sie das dann?
Ich als Kaufmann habe klar gesagt: Wenn wir das machen, muss es ein Nullsummenspiel sein, ich will nicht noch zuschießen. Der Förderkreis ist eine Gruppierung aus dem Freundeskreis, der einen höheren Beitrag leistet. Er und Sponsoren subventionieren das Gastspiel jetzt.
Und was raten Sie, wenn man keine Karten mehr bekommt?
Wer keine Chance hat, Karten für die Liveaufführung zu bekommen, dem bieten wir eine Liveübertragung in unserem Vortragssaal an – mit 452 Plätzen zu sechs Euro. Da hat man wenigstens noch die Chance, es sozusagen live als Übertragung zu sehen.