Cornelius Meister und seine 140 Musiker haben für die Saison 2021/22 spannende Sinfonie- und Kammerkonzerte konzipiert.

Stuttgart - Ein ganz wichtiges Anliegen des Generalmusikdirektors kommt, wie es die Art von Cornelius Meister ist, als bescheidene Bitte daher: Man möge, legt er bei der Vorstellung des Konzertprogramms für 2021/22 den Vertretern der Presse ans Herz, das Staatsorchester doch bitte nicht nur als Orchester sehen, das bei Vorstellungen der Oper und des Balletts im Graben sitzt. Sondern auch als ein Konzertorchester mit Qualität, Ideen und Anspruch. Das Programm, das er für die kommende, (hoffentlich) Nach-Corona-Saison konzipiert hat, tut alles dafür, um diesen Anspruch zu unterfüttern. Und: „Es gibt keine unwichtigen oder weniger wichtigen Konzerte – alle Veranstaltungen haben denselben Stellenwert.“

 

Die Solisten der Sinfoniekonzerte sind allesamt Musiker-Persönlichkeiten mit Charakter und Kante. Von den Pianistinnen Gabriela Montero (mit spontan improvisierten Kadenzen bei Mozarts c-Moll-Konzert) und Claire Huangci ebenso wie von Alina Pogostkina und Emmanuel Tjeknavorian (Geige) wünscht sich der Generalmusikdirektor, dass sie eine eigene, innige Beziehung zu den jeweiligen Werken entwickeln und auf das Publikum übertragen. Die mit Schumanns Sinfonien begonnene Doppelkonzert-Idee wird mit sechs Mozart-Sinfonien als Zyklus am 5. und 6. Dezember fortgeführt. Die junge Schwedin Lisa Streich taugt exzellent als „Composer in Focus“. Die Idee, den Solopart bei Dvoráks Violinkonzert im Oktober als Wettbewerb unter Studierenden und Absolventen auszuschreiben (Bewerbungsschluss: 15. Juni), ist neu und verdient es, zu einer Dauer-Fördermaßnahme zu werden.

Ein großes Familienkonzert ist Chefsache

Als Gastdirigenten hat das Staatsorchester Duncan Ward, Marek Janowski, Georg Fritzsch, Ainars Rubikis und den einstigen Stuttgarter Kapellmeister Philippe Auguin (für das Neujahrskonzert mit Werken von Johann Strauß) gewinnen können; auf den Programmen stehen Werke von Dvorák bis Sibelius, Bruckner bis Strawinsky, Rachmaninow bis Mahler und Berg. Ein großes Familienkonzert macht Cornelius Meister zur Chefsache, und als Pianist ist er sowohl bei den mit zahlreichen Repertoire-Raritäten und mit viel tschechischer Musik gespickten Kammerkonzerten als auch bei den Liedkonzerten zu erleben – dort setzt er seinen Schubert-Zyklus gemeinsam mit dem Bariton Björn Bürgerfort.

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