Kultur: Tim Schleider (schl)

Das Staatstheater in Zahlen

Offizieller Name: Die Staatstheater Stuttgart; Träger: Land Baden-Württemberg und Stadt Stuttgart

 

Gesamtzahl der Beschäftigten (31. 8. 2016): 1378

davon künstlerisches Personal: 702

Marc-Oliver Hendriks: Einer bleibt

Dem Publikum mag er am wenigsten bekannt sein, für die Staatstheater leistet er entscheidende Arbeit: Der 46-jährige gebürtige Duisburger liefert als Geschäftsführender Intendant die Basis und die Voraussetzungen für alle künstlerische Arbeit, alle Höhenflüge. Seit Sommer 2009 verantwortet er Technik, Verwaltung und Betrieb der Staatstheater, ist für das Budget verantwortlich und steigert die Effektivität des Betriebes. Der Jurist liebt seit ersten Lehrjahren an der Deutschen Oper Berlin die Bühnenkunst. Sein Geschäftsführer-Erfolg strahlt so hell, dass jederzeit ein Ruf auch aus München, Hamburg oder Wien kommen könnte. Stuttgarts Glück: Hendriks Vertrag läuft derzeit bis zum Sommer 2022. So kann er sich ganz dem großen Zukunftsthema an der Kulturmeile widmen: der Sanierung des Opernhauses. Er betreibt dies mit großem Geschick – als mindestens ebenbürtiger Partner der Kulturpolitik

Sylvain Cambreling: Der GMD mit Groove

Sympathisch, unprätentiös, charmant, unkonventionell, experimentierfreudig: so präsentiert sich seit dem Sommer 2012 der nunmehr 68-jährige Franzose Sylvain Cambreling als GMD dem Opern- und Konzertpublikum. Den hiesigen Musikfreunden war er ohnehin gut bekannt, hatte er doch zuvor das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden geleitet. Große Überraschungen bei seinen Arbeiten am Opernrepertoire blieben aus. Doch das Publikum weiß: Zur großen Form läuft der Mann mit dem Zopf dann auf, wenn es um die Moderne geht, um Grenzerkundungen und Neuland. Mit der Orchestersuite aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ brachte er bei einem Neujahrskonzert das Opernhaus vor Energie schier zum Bersten. Und bereits im Juli steht eine seiner kostbarsten Opern-Wiederentdeckungen erneut auf dem Spielplan: Edison Denisovs „Schaum der Tage“ voller Jazz und Groove.

Die Nachfolger sind schon in Sicht: Schoner, Detrich, Kosminski, Meister

Für alle drei Intendanten-Neubesetzungen am Stuttgarter Staatstheater zeichnen die Kunstminister Theresia Bauer und der Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) verantwortlich: Victor Schoner, Jahrgang 1974, derzeit Künstlerischer Betriebsdirektor der Bayerischen Staatsoper in München, wird im Sommer 2018 Nachfolger von Jossi Wieler. Er ist der Mann, den auch Interims-Spielstätten während der Opernsanierung nicht schrecken dürfen.

Der 57-jährige US-Amerikaner Tamas Detrich, früher Erster Solist und seit 2009 stellvertretender Direktor des Stuttgarter Balletts, wird im Sommer 2018 an Reid Andersons Schreibtisch wechseln. Viele Tanzfreunde erwarten von ihm vor allem Kontinuität. Doch er wird um Einschnitte nicht herumkommen.

Die mit Abstand kürzeste Vorbereitungszeit hat der 55-jährige Burkhard C. Kosminski, derzeit Schauspielintendant am Nationaltheater Mannheim. Er wurde erst im April nach der überraschenden vorfristigen Kündigung von Armin Petras zu dessen Nachfolger am Schauspielhaus bestimmt.

Und ein Generationswechsel steht ins Haus: Der 37-jährige Hannoveraner Cornelius Meister wird der neue Generalmusikdirektor in Stuttgart. Er hat früh seine Dirigentenlaufbahn begonnen und widmet sich einem breiten Opernrepertoire. Derzeit ist Meister Chefdirigent des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien.

Das Staatstheater in Zahlen

Das Staatstheater in Zahlen

Offizieller Name: Die Staatstheater Stuttgart; Träger: Land Baden-Württemberg und Stadt Stuttgart

Gesamtzahl der Beschäftigten (31. 8. 2016): 1378

davon künstlerisches Personal: 702

Gesamtbudget Spielzeit 2015/16: 107,51 Millionen Euro

davon Zuschüsse von Stadt und Land: 84,88 Millionen Euro

eigene Einnahmen: 22,49 Millionen Euro (20,9 Prozent)

Karteneinnahmen Oper: 8,09 Millionen Euro

Ballett: 4,68 Millionen Euro

Schauspiel: 1,91 Millionen Euro

Bedeutende Sponsoren-Einnahmen von Porsche, LBBW, EnBW und Frey Services (Schwabengarage)