Das Mütterzentrum Esslingen wird weiterhin von der Stadt finanziell unterstützt. Ist das gerecht? Eigentlich hatte Esslingen beschlossen, dass nicht mehr die Einrichtungen direkt gefördert werden. Stattdessen bekommen bedürftige Familien Bildungsgutscheine, die sie bei verschieden Trägern einlösen können.

Damit eine Grundversorgung in der Familienbildung sichergestellt ist, hatte die Stadt früher einzelne Träger gefördert. Um mehr Verteilungsgerechtigkeit zwischen den Anbietern zu schaffen und auch um mehr Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Bildungsangeboten zu ermöglichen, werden inzwischen aber nicht mehr einzelne Einrichtungen mit festen Pauschalen, sondern die Familien direkt gefördert. Konkret heißt das: Einkommensschwache Familien erhalten Bildungsgutscheine über 100 Euro pro Kind und Jahr, die sie für entsprechende Kurse einlösen können. Möglich ist das etwa bei der Volkshochschule, der Familienbildungsstätte (FBS), in der Elternschule am Klinikum und weiteren Anbietern, die zuvor mit der Stadt eine Kooperationsvereinbarung getroffen haben. Die Neukonzeption wurde 2021 beschlossen. Sogar von einem Paradigmenwechsel war damals die Rede, weg von einer grundsätzlichen Objekt- und hin zu einer Subjektförderung.