Die Zahl der Drogensüchtigen im Gefängnis ist hoch. Verständlich, dass in der JVA Heimsheim sogar ganze Abteilungen allein auf das Thema Drogensucht ausgerichtet sind. So gibt es zum Beispiel eine Therapie-Vorbereitungsabteilung für Männer, die von den Drogen wegkommen wollen. „Die werden hier von den anderen separiert“, erklärt der Vollzugsbeamte Marco Hietscholt, Leiter der Abteilung. „Denn Dealer suchen die Süchtigen sonst gezielt auf.“ Auf dem gleichen Stockwerk befindet sich die sogenannte Substituiertenabteilung. Dort leben heroinsüchtige Gefangene, die für einen direkten Entzug ungeeignet sind und die deshalb Ersatzdrogen wie Methadon erhalten, – mit dem langfristigen Ziel, die Einnahme nach und nach zu reduzieren. Manche bleiben jedoch ein Leben lang auf die Ersatzdrogen angewiesen.

 

Seit wenigen Wochen gibt es für die Betroffenen eine eigene Abteilung, vorher waren sie über die übrigen Stockwerke verteilt. „Da musste man sie immer einzeln einsammeln, das war fast schon so eine Art Völkerwanderung“, formuliert es Marco Hietscholt. „Jetzt bekommen sie das Methadon alle an einem Platz, das bringt sehr viel weniger Unruhe.“ Das Verhalten der Männer in der Substitution kann ganz unterschiedlich sein, hat Hietscholt die Erfahrung gemacht: „Da sind einige dabei, die das so weit im Griff haben, dass sie ganz normal arbeiten gehen und ihren Alltag gemeistert kriegen.“ Genauso gebe es die ganz Lethargischen, die nicht arbeiten können und deren Alltag sich allein um die Frage dreht, wie sie doch irgendwie an Drogen kommen. „Mit denen kann man auch keine Absprachen treffen wie mit anderen Gefangenen, das macht die Zusammenarbeit kompliziert.“