Die Bunker der Stadt sind Mahnmale. Unser Kolumnist Peter Stolterfoht fragt sich: Ist das jetzt noch die richtige Funktion?

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Vermutlich erinnert sich in Stuttgart kaum noch jemand an den mit viel Tamtam ausgerufenen bundesweiten Warntag. Obwohl doch der Plan vorsah, dass am 10. September 2020 um 11 Uhr ein unvergesslich lautes Sirenengeheul die ganze Stadt probehalber in den Alarmzustand versetzt. Wer damals allerdings nicht zufällig durch die Innenstadt spazierte, hörte rein gar nichts. Die einzigen an diesem Tag aktiven drei mobilen Sirenen rund um den Schlossplatz entpuppten sich auch noch als sehr schwach auf der Brust. Nur wenige Meter entfernt wurden sie schon vom Baustellenlärm übertönt. Perfekt machte den Reinfall danach die Feststellung, dass es in Stuttgart offenbar keine funktionstüchtigen stationären Sirenen mehr gibt und auch die zuvor beworbene Alarm-App Nina nur teilweise funktionierte. Nina warnte nicht, sondern entwarnte lediglich. Vielen Dank dafür!