Die Stadt lässt Online-Vermietungsportale nach überhöhten Angebotsmieten durchforsten. Der Mieterverein fordert ein hartes Durchgreifen.

Jede fünfte Wohnung in Stuttgart wird auf den gängigen Vermittlungsportalen im Internet für mehr als 18 Euro pro Quadratmeter angeboten, nur jede zwanzigste für weniger als zehn Euro. Der Durchschnittswert des bis Jahresende gültigen Mietspiegel liegt bei 10,34 Euro. Der Stuttgarter Mietervereinsvorsitzende Rolf Gaßmann wähnt jede zweite Wohnung „im Bereich der Überhöhung“. Weil dies ab einer gewissen Grenze eine Ordnungswidrigkeit oder gar eine Straftat darstellen kann, hat er wie auch der Mieteranwalt und SPD-Fraktionschef Stefan Conzelmann OB Frank Nopper (CDU) nahegelegt, diese Anbieter zu ermitteln, mittels „blauem Brief“ anzuschreiben, um eine Mietsenkung zu erreichen und notfalls ein Bußgeld zu verhängen. Der OB hat nun nach seiner Ankündigung im Mai, gegen unverschämte Vermieter ins Feld zu ziehen, erklärt, die Prüfung von Mietangeboten „mit eigenem Personal und mit eigener Software“ vorzunehmen. Seit Anfang Oktober gebe es einen Mitarbeiter, der „unter anderem“ in Fällen von überhöhten Mieten eingesetzt werde.