In Stuttgart-Möhringen wurden Tigermücken und deren Eier entdeckt. Das Insekt kann gefährliche Krankheitserreger wie etwa das Dengue-Virus übertragen.

Stuttgart - In einem Wasserbehälter in Stuttgart-Möhringen sind Tigermücken samt deren Eier nachgewiesen worden. Experten gehen davon aus, dass es sich nur um eine kleine Population handelt. Denn im übrigen Stadtgebiet wurden bislang keine Tigermücken nachgewiesen. Diese Stechmückenart stammt ursprünglich aus Südostasien und lässt sich in Ländern wie Singapur oder Thailand seit Jahrzehnten finden. Die hauptsächliche Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke findet durch passive Verschleppung durch den Menschen statt.

 

Sie kann Krankheitserreger wie etwa das Dengue-Virus oder das Chikungunya-Virus übertragen. Der erste Nachweis der Asiatischen Tigermücke erfolgte in Deutschland 2007 durch Funde von fünf Eiern. Weitere Mücken konnten 2011 und 2012 in Baden-Württemberg und Bayern gefunden werden. Bei allen Ereignissen handelte es sich um versprengte Einzelfunde, die höchstwahrscheinlich durch den Schienen- und Nahverkehr nach Deutschland gelangten. 2014 wurden in Freiburg ausreichend Exemplare gefunden, um von einer stabilen Gründerpopulation auszugehen. Dies wurde durch eine weitere größere Population, welche in einer Kleingartenanlage 2015 entdeckt wurde, bestätigt. Inzwischen konnten weitere Populationen der Asiatischen Tigermücke in der Oberrhein-Region nachgewiesen werden, wie 2017 in Lörrach und Karlsruhe. Und nun also in Möhringen.

Die Tigermücke ist ein Überlebenskünstler

Um die Population weiterhin klein zu halten, rät die Stadt Stuttgart, auf offene Wasserbehälter wie Regentonnen, Eimer oder Gießkannen zu verzichten. Oder aber diese Behälter wenigstens abzudecken, damit die Mücken keine Eier ablegen können. Denn die Tigermücke gilt im Tierreich als Überlebenskünstler. Ihre Eier sind sehr kälte- und trockenresistent. Das bedeutet, die Eier sterben nicht ab, wenn das Wasser verdunstet. Sobald in einen befallenen Behälter erneut Wasser kommt, entwickeln sich aus den Eiern in kurzer Zeit Larven, die verpuppen und zu Mücken werden. Innerhalb etwa einer Stunde nach dem Schlüpfen erreicht die Asiatische Tigermücke ihre normale Flugfähigkeit, gilt jedoch allgemein als eher schlechter Flieger.

Man erkennt die Tigermücken, die etwa 3,5 bis 8 mm groß sind, durch ihre tiefschwarz bis schwarz-braune Färbung. Dadurch lassen sich Exemplare dieser Art von anderen Stechmücken unterscheiden. Dabei entsteht das tigerartige Aussehen. Wer eine Tigermücke entdeckt, kann dies im Internet melden: https://tiger-platform.eu/de/ melden.