Die Stuttgarter Clubs sollen künftig 80 000 Euro aus dem städtischen Haushalt bekommen. Das Geld wird es jedoch nicht für Partys geben. Die Förderung ist an Vorgaben geknüpft.

Stuttgart - Politik? Da winkten die Vertreter der Popkultur lange Zeit ab. Zu öde, zu spießig, zu zäh schienen die Prozesse der Meinungsbildung, eher Schlager denn Rock’n’Roll. Doch nun haben Veranstalter und Clubbesitzer die Kräfte gebündelt. Angeführt vom Popbüro und gemeinsam mit dem Kulturamt brüteten sie einen Vorschlag aus, wie man die Clubkultur und das Nachtleben fördern könne. Glaubt man Wortmeldungen der Stadträte am Dienstag im Kulturausschuss, dann wird es bei den Haushaltsberatungen im Dezember eine große Mehrheit dafür geben, die Clubs künftig jährlich mit 80 000 Euro zu unterstützen. 10 000 Euro sollen zusätzlich ans Popbüro gehen für die Prüfung und Abwicklung.

 

Das Geld wird es allerdings nicht für Partys geben. Es fließt nur an jene, die Konzerte und ähnliches veranstalten. Die Clubs dürfen nur 500 Quadratmeter groß sein und es müssen dort mindestens 15 Musikveranstaltungen im Jahr stattfinden. Errechnet wird die Fördersumme mittels eines komplizierten Systems. Grob gesagt orientiert man sich an den bei Konzerten fällig werdenden Abgaben an die Verwertungsgesellschaft Gema. Diese nimmt die Rechte von Komponisten, Textern und Musikverlegern wahr.

Bisher behalf man sich mit dem Förderfonds „Kultur im Club“. Da waren 30 000 Euro im Topf. Kulturschaffende konnten sich bewerben, eine Jury entschied, ob das Projekt förderwürdig sei. Die Crux daran war, die Clubbetreiber selbst waren selbst nicht antragsberechtigt. Das wird nun geändert, das neue Modell das alte ersetzen: Die Stadt will Veranstalter und Clubs direkt fördern.