Verkehrsminister Winfried Hermann hat am Mittwoch die Stadtbahnbaustelle Fasanenhof besichtigt. Dort wird die Linie U6 mit einer spektakulären Brücke über die A8 bis zum Flughafen verlängert. Doch das imposante Bauwerk war nicht das einzige Thema.

Stuttgart - 80 Meter weit ohne Mittelstütze spannt sich die sehenswerte Brücke der Stadtbahnlinie U6 über die zehn Fahrspuren der A8 am Echterdinger Ei. „Ein markantes und elegantes Bauwerk“, meinten am Mittwoch übereinstimmend Verkehrsminister Winfried Hermann und Esslingens Landrat Heinz Eininger, als sie zusammen mit SSB-Chef Thomas Moser die Baustelle zwischen dem Industriegebiet Fasanenhof und der Autobahn besuchten. Einzigartig macht die Brücke freilich, dass erstmals Carbon- und nicht Stahlseile verwendet werden, die die schlanke 1500-Tonnen-Konstruktion aus dem renommierten Stuttgarter Büro schlaich, bergermann partner halten. Das längste ist neun Meter lang und wiegt nur 40 Kilogramm, aus Stahl wäre es viermal so schwer.

 

Teurer und längere Bauzeit

Doch die ingenieurtechnische Leistung der drei Kilometer langen Strecke, die vom Fasanenhof über die A-8-Brücke zur B27 führt und dann Richtung Endhaltestelle Messe/Flughafen abbiegt, war nur ein Aspekt der Besichtigung. Hauptthema waren die Verzögerungen und Kostensteigerungen des Projekts, das nun 130 Millionen Euro kostet und im Dezember 2021 in Betrieb geht. Zu Beginn seiner Amtszeit habe er noch mit OB Schuster über das Projekt gesprochen, erinnerte sich Hermann, „und jetzt, gut acht Jahre später, sind wir immer noch auf Baustelle“. Auch bei der S-2-Verlängerung nach Neuhausen gebe es Verzögerungen. Eininger machte dafür komplizierte Förderprogramme und Planungsauflagen verantwortlich. Einig waren sich Minister und Landrat freilich in einem Punkt: Wenn dereinst die Stadtbahnen über die Brücke rollen, „dann wird das eine echte Aussichtsfahrt“.