Die Verlängerung der Stadtbahnlinie U5 nach Echterdingen ist ein lange gehegter Wunsch in der Stadt. Man verspricht sich davon die Lösung vieler Verkehrsprobleme in der Kommune. Doch es geht nur langsam voran.

Leinfelden-Echterdingen - Der Autoverkehr ist eines der drängendsten Probleme in Leinfelden-Echterdingen. Im bereits vom Gemeinderat verabschiedeten Verkehrskonzept für die Stadt wird eine U5-Verlängerung bis nach Echterdingen gar als eines der wichtigsten Verkehrsprojekte der Kommune definiert. Würde die Verlängerung umgesetzt, sollen zukünftig mehr Menschen mit der Bahn statt mit dem eigenen Auto fahren.

 

Ob sich die Erwartungen an eine U5-Verlängerung bis nach Echterdingen erfüllen werden, soll nun auf Grundlage der Pläne im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Untersuchung – einer sogenannten standardisierten Bewertung – genauer erörtert werden. Vor Kurzem beschloss der Technische Ausschuss einstimmig, ein externes Büro damit zu beauftragen. Das Ergebnis der Untersuchung soll dem Gemeinderat schließlich als Grundlage für die Entscheidung zum Bau der U5-Verlängerung dienen.

Einen Blick werden die Fachleute dann wohl auch auf die geplante Osttangente von der Maybachstraße in Leinfelden bis zur Echterdinger Straße werfen. „Welche Verkehrsverlagerungen könnten sich ergeben“, formuliert der Tiefbauamtsleiter Andreas Waibel eine der mutmaßlich leitenden Fragen der Untersuchung. Die Stadtverwaltung hofft, dass vor allem die Innenbereiche von Leinfelden und Echterdingen durch diese Straße vom Autoverkehr entlastet werden. Einen festen Termin für den Bau dieser Straße gibt es allerdings noch nicht.

Die geschätzten Kosten sind seit 2011 stark gestiegen

Die geschätzten Kosten für eine U5-Verlängerung waren von 4,4 Millionen Euro im Jahr 2011 auf zwischenzeitlich 15,3 Millionen Euro im Jahr 2018 angewachsen. Eine aktuelle Kostenberechnung wird also auch Teil der standardisierten Bewertung sein. Ebenfalls eine Rolle bei der Bewertung der U5-Verlängerung dürfte das Neubaugebiet Goldäcker spielen. Bei Stadtbahn-Haltestellen werde von einem Einzugsradius von 600 Metern ausgegangen, erklärt Waibel. Die verlängerte U5 könnte also auch vielen Menschen, die in die Goldäcker ziehen, als Alternative zum Auto dienen.

Baulich wird die Querung der U5 mit der S-Bahnlinie eine Herausforderung. So soll die heutige Unterführung der Max-Lang-Straße unter der S-Bahnlinie für die Trassenführung der U5 genutzt werden. Anschließend mündet die U5 in die noch vorhandene Trasse entlang des Hainbuchenweges. Die Straße muss an einer neuen Stelle an die Echterdinger Straße angeschlossen werden.

Welches Büro die Untersuchung durchführen wird, ist noch unklar. Fest steht aber, dass die Stuttgarter Straßenbahnen AG das Verfahren begleiten werden. Die Kosten für die Untersuchung werden von der Stadtverwaltung mit 100 000 Euro angegeben. Wann das Ergebnis der Untersuchung vorliegt ist ungewiss.