Einige Lokalpolitiker sprechen sich öffentlich gegen die Umsetzung der Stadtbahn quer durch den Kreis aus. Zuletzt stellte Bietigheims Oberbürgermeister Jürgen Kessing das Projekt in Frage. Der Rückhalt der Ludwigsburger Stadtspitze ist an Bedingungen geknüpft.

Ludwigsburg : Emanuel Hege (ehe)

Die Zukunft der Stadtbahn steht nach einer Mitteilung von Matthias Knecht weiter auf der Kippe. Der Ludwigsburger Oberbürgermeister müsse dem Bietigheimer Oberbürgermeister Jürgen Kessing widersprechen, heißt es in der Mitteilung von Freitagmittag.

 

Der hatte angesichts der schlechten Haushaltslage von Kreis und Kommunen die Umsetzung der Stadtbahn infrage gestellt. Knecht kontert, dass es 30 Jahre Diskussionen gebraucht habe, um einen Grundsatzbeschluss zu fassen. „Die Stadt Ludwigsburg steht selbstverständlich weiterhin zu diesen Beschlüssen.“

So soll das Netz der Stadtbahn im Kreis Ludwigsburg aussehen. Foto: Yann Lange

Das große Aber

Dann folgt das große Aber. Der Weckruf seines Kollegen Kessing habe aber auch etwas Wahres, findet Knecht. „Die aktuellen Herausforderungen, die die Kommunen unseres Landes bewältigen müssen, sind momentan grenzwertig.“ Wenn die Stadt die Stadtbahn sowie ihre Pflichtaufgaben wie Bildung, Klimaschutz und Integration finanzieren wolle, brauche es eine stabile Förderkulissen von Bund und Land.

Schon Anfang des Jahres ließ Knecht durchblicken, dass er die Stadtbahn nur dann weiter unterstützen wird, wenn die Kosten im Rahmen bleiben und die erwartete Förderung von bis zu 95 Prozent der Gesamtsumme tatsächlich zusammenkommt. Die Kosten-Nutzen-Analyse der Stadtbahn werde nun elementar, sagt Knecht. Denn die entscheidet darüber, ob und wie viel Fördergeld zu erwarten sind.