Am Gleisbett für die Neubaustrecke der U 12 wird schon seit Oktober gewerkelt. Jetzt ist die alte Löwentorstraße an der Reihe: Sie wird komplett umgestaltet.

Stuttgart - Am Gleisbett für die rund zwei Kilometer lange Neubaustrecke der U 12 in der Löwentorstraße ab der Pragstraße (Löwentorkreuzung) wird seit Oktober gewerkelt. Am 16. April beginnen nun auch die parallel verlaufenden Straßenbauarbeiten. Auf dem Abschnitt der geplanten Strecke, die im Endausbau einmal den Vaihinger Stadtteil Dürrlewang mit Remseck verbinden soll, wird die einst vierspurige Straße auf zwei Fahrbahnen inklusive Radwege zurückgebaut. Außerdem werden drei Kreisverkehre angelegt sowie neue Kanäle verlegt und 200 neue Bäume gepflanzt, um die Attraktivität der Löwentorstraße zu steigern. Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) und das Tiefbauamt haben am Mittwoch ihre Pläne vorgestellt.

 

Die Kosten für die Neugestaltung, die im Mai 2012 abgeschlossen sein soll, beziffert Dieter Kühnle vom Tiefbauamt auf insgesamt drei Millionen Euro netto: Die SSB tragen mit 2,1 Millionen Euro den Löwenanteil der Finanzierung, das Tiefbauamt und der Stadtentwässerungsbetrieb sind mit weiteren 900 000 Euro beteiligt. Die Kosten für diesen Abschnitt der neuen Stadtbahntrasse belaufen sich auf circa 25 Millionen Euro. Nach Ostern wird zunächst zwischen der Ecke Prag-/Löwentorstraße sowie dem Löwentorbogen südlich der Löwentorstraße eine neue Fahrbahn nebst Gehweg gebaut. Außerdem beginnen die Arbeiten für den Kreisverkehr Hunklinge und jenen an der Züricher Straße.

Anwohner werden von den SSB informiert

Weder das Tiefbauamt noch die Straßenbahnen AG befürchten während der Bauzeit größere Verkehrsbehinderungen. Die Löwentorstraße bleibe – mit Ausnahme einiger Wochenenden – für den Autoverkehr geöffnet. Allerdings werden die Fahrbahnen im Zuge der Arbeiten immer wieder verschwenkt. Nach den Feiertagen wird etwa die Fahrspur stadtauswärts zwischen dem Löwentor und der Hunklinge parallel zur Fahrspur stadteinwärts geführt. Auch die Bushaltestelle Löwentor wird um rund 50 Meter verlegt. Gleiches gilt für den Streckenabschnitt zwischen der Mannheimer Staffel und der Einmündung Züricher Straße. Darüber hinaus wird die Kreuzung Löwentor-/Züricher Straße wegen der Bauarbeiten gesperrt; die Anwohner müssen ersatzweise über den Sparrhärmlingweg ins Wohngebiet ein- und ausfahren. Die SSB wollen die Anwohner Ende nächster Woche per Hauswurfsendung informieren.

Der Bau der Stadtbahntrasse zum Hallschlag, wo auch die vorläufige Endhaltestelle liegt, gilt als einfachster Abschnitt der geplanten Gesamtstrecke. Mittlerweile wurden bereits etliche Bäume gefällt oder umgepflanzt, um Platz für das Baufeld zu schaffen. Die Schienen, die zumeist in der Mitte der Straße, abschnittsweise aber auch neben der Fahrbahn verlaufen, werden auf einem mehr als zwei Meter breiten Betonsockel verlegt. Insgesamt wird es auf dem Streckenabschnitt vier Haltestellen geben: am Löwentor, an der Züricher Straße, am Riethmüllerhaus und im Hallschlag.

2013 fährt die Stadtbahn den Hallschlag an

Die Hochbahnsteige sind jeweils 80 Meter lang, so dass sie auch von den langen SSB-Doppelzügen angefahren werden können. Bis Ende Mai 2013 sollen den Planungen zufolge die Schienen zwischen Löwentorbogen und Züricher Straße sowie im Bereich Auf der Steig verlegt sein.

Danach werden die ersten Leitungsmasten aufgestellt, außerdem wird mit dem Bau einer Kabeltrasse begonnen. Die Teilstrecke soll dann im zweiten Halbjahr 2013 in Betrieb gehen.