Hinter den Kulissen muss Leinfelden-Echterdingens OB Roland Klenk heftig um Zustimmung zum Ausbau der Stadtbahn U 6 und U 5 ringen.

Leinfelden-Echterdingen - So leicht wie bei der Wahl der neuen Baubürgermeisterin Eva Noller haben es die Stadträte am Dienstagabend dem Oberbürgermeister nicht mehr gemacht. Die Verlängerung der Stadtbahn vom Fasanenhof zum Flughafen sorgte hinter verschlossenen Türen, wie Sitzungsteilnehmer übereinstimmend berichten, für eine kontroverse Diskussion.

 

In der Debatte trugen vor allem die Freien Wähler, aber auch die FDP-/LE-Bürger und die Grünen, erneut grundsätzliche Bedenken wegen der Inanspruchnahme der Echterdinger Feldflur vor. Sprecher der Fraktionen hatten sich bereits vergangene Woche in der Filder-Zeitung kritisch zu dem Projekt geäußert, das eine Anbindung des Flughafens und der Messe durch die Stadtbahn, die Verlängerung der S-Bahn von Bernhausen nach Neuhausen und die Verlängerung der Stadtbahn-Linie U 5 vom Bahnhof bis zur Markomannenstraße in Leinfelden umfasst.

Passage aufgenommen

Im Beisein von Vertretern der SSB, die für die modifizierte Planung aber auch gelobt wurden, rangen die Fraktionen und der Oberbürgermeister schließlich um Passagen der Rahmenvereinbarung, mit der die Finanzierung in den nächsten Wochen geregelt werden soll. Aus Sicht der Stadträte fehlte in diesem Papier eine Aussage zur Fortführung der Stadtbahnlinie U 5 von Leinfelden nach Echterdingen.

Dieser Streckenast gilt nach einer Untersuchung als wirtschaftlich. Die Wiederherstellung der Schienenverbindung bis zur früheren Straßenbahnendhaltestelle Hinterhof würde nach Informationen der Filder-Zeitung etwa zehn Millionen Euro kosten. An den Betriebskosten müsste sich die Stadt L.-E. dann jährlich mit circa einer halben Million Euro beteiligen, ließen die SSB die Stadträte wissen.

Abstimmung am 8. Oktober

In die Rahmenvereinbarung wird nun ein Satz aufgenommen, demzufolge die Finanzierungspartner beim künftigen Ausbau des Stadtbahnnetzes das Interesse Leinfelden-Echterdingens an der Verlängerung der U 5 nach Echterdingen beachten. Diese finanziell zunächst folgenlose Passage wurde bereits in die Vorlagen eingearbeitet, über die im Verband Region Stuttgart und im Kreistag von Esslingen diese Woche hinter verschlossenen Türen beraten wurde. Im Technischen Ausschuss hat der OB am Dienstag über das Projekt nicht mehr abstimmen lassen. Das geschieht nun in der Vollversammlung am Dienstag, 8. Oktober.