Laut einigen Lokalpolitikern ist die Stadtbahnlinie U 7 abends übervoll. Dafür gibt es Gründe. Doch die SSB sieht die Situation weniger drastisch.
Filder - Pendler kennen es, Schulkinder auch sowie jene, die mit den Öffentlichen zum Wasen oder ins Stadion fahren: In der Bahn kommen einem die anderen Fahrgäste manchmal näher, als es einem lieb ist. Der CDU im Sillenbucher Bezirksbeirat wird es immer häufiger aber deutlich zu eng in der Stadtbahnlinie U 7.
Laut dem Fraktionssprecher Philipp Kordowich ist jüngst „sowohl unter der Woche als auch am Wochenende die Linie U 7 insbesondere im Abschnitt Waldau – Silberwald im Spätverkehr überlastet“ gewesen. Er spricht von einer „bedrückenden Enge in den Fahrzeugen“ und Verspätungen, „auch außerhalb von Weindorf, Volksfest und so weiter“. Und das wisse er als Vielfahrer und Berufspendler aus eigenem Erleben und aus Gesprächen mit anderen.
Abends sind nur kurze Züge unterwegs
Bei einer Stichprobe am Freitagabend ist die U 7 um 21.18 Uhr ab dem Charlottenplatz gut gefüllt, aber keinesfalls überfüllt. Fakt ist aber: Abends sind auf der Strecke in der Regel nur kurze 40-Meter-Züge statt langer 80-Meter-Züge unterwegs, außerdem verkehren sie nur alle 15 Minuten. Die CDU sieht hier die Wurzel des Übels. „Damit steht nur ein Drittel der Kapazität zur Verfügung, die tagsüber angeboten wird. Zusätzlich muss die U 7 in dieser Zeit auch den Verkehr aufnehmen, der sonst mit der U 8 und der U 15 abgedeckt wird“, wird in einer Anfrage moniert, die in der kommenden Bezirksbeiratssitzung aufs Tapet kommen wird.
Die SSB soll Stellung beziehen und aufzeigen, welche Maßnahmen möglich sind, um die geschilderten Engpässe im Spätverkehr zu beseitigen. Ziel: Die Fraktion will durch die Konfrontation eine „zeitnahe Abhilfe“ erreichen, denn „ich habe auch schon erlebt, dass Leute draußen geblieben sind“, sagt Philipp Kordowich.
Einzelne Beschwerden gibt es wohl
Ob die SSB dem nachkommen wird oder kann und wie hoch die Auslastung tatsächlich ist, dazu hält sich die Sprecherin Birgit Kiefer zunächst bedeckt, bis sie und die Kollegen die Anfrage konkret in Händen halten. Nur so viel: Kurze Züge, die im sogenannten Spätverkehr ab 20.30 Uhr nur alle 15 Minuten fahren, seien Standard. „Das gilt im gesamten Netz der SSB“, sagt sie.
Bei Großveranstaltungen würden jedoch je nach Bedarf auch außerhalb der üblichen Zeiten 80-Meter-Züge eingesetzt. Beschwerden gebe es, räumt Birgit Kiefer ein, „aber nicht ungewöhnlich viele“. Am Ende von Großveranstaltungen könne es schon mal kurzfristig zu einzelnen stark besetzten Stadtbahnen kommen, „das trifft aber nicht nur die U 7 stadtauswärts, sondern alle Linien unseres Netzes“, betont sie. Die SSB beobachte die Situation und kümmere sich im Rahmen des Qualitätsmanagements darum.