Der Gemeinderat von Leinfelden-Echterdingen hat sich dafür ausgesprochen, 1,2 Millionen Euro zu investieren.

Echterdingen - Im Frühsommer waren die Fraktionen zu dieser Entscheidung noch nicht bereit. Nun aber hat sich der Gemeinderat im nicht öffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung für den Kauf der alten Schule ausgesprochen, wie Klaus Peter Wagner, der Sprecher der Stadt, unserer Zeitung auf Nachfrage mitteilt. „Um das historisch wertvolle Ensemble am Kirchplatz aus Kirche, Pfarrhaus, Pfarrwette und eben alter Schule städtebaulich zu sichern“, sagt er.

 

Wolfgang Haug, FDP-Stadtrat, freut sich über diese Entscheidung. „Gott sei Dank, es ist durch“, sagt er. Der Echterdinger Mandatsträger hatte sich gemeinsam mit Hans Huber (Freie Wähler) für den Kauf des Gebäudes aus genau diesem Grund stark gemacht.

In dem Haus, das Biergartenfreunde unter dem Namen Paulaner kennen, war einst die Schule der damals noch eigenständigen Gemeinde Echterdingen untergebracht. Das Anwesen wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Spar- und Darlehenskasse, Vorläufer der Echterdinger Bank, hatte es 1948 gekauft. Die Schule wurde wieder aufgebaut und diente der Bank lange Zeit als Filiale.

Nun wird die Stadt der neue Eigentümer. Sie nimmt damit auf den letzten Drücker das Ankaufsrecht in Anspruch, das sie vor Jahren mit der Echterdinger Bank vereinbart hatte. Die Option wäre Ende des Jahres ausgelaufen. Zu einer Verlängerung war das Finanzinstitut nicht bereit. Der Bankvorstand wollte Klarheit. Der Grund: Eine Renovierung des Hauses steht an. Die Stadt stand damit unter Zugzwang.

Investition von 1,2 Millionen Euro

Der Technische Ausschuss hatte der Verwaltungsspitze vor Monaten den Auftrag erteilt, den Wert des Gebäudes ermitteln zu lassen. Das Ergebnis: Die Stadt muss laut Wagner 1,2 Millionen Euro investieren, um das Haus zu kaufen. Hinzu kommt die Summe, die für die Renovierung notwendig sein wird.

Unklar ist, welche Schritte nun folgen werden. „Das Gebäude ist komplett vermietet“, sagt Wagner. Dadurch sei es ein rentables Objekt. Der Sprecher geht davon aus, dass man an der Gaststätte im Erdgeschoss festhalten wolle. Das sei immer einhellige Meinung des Gemeinderats gewesen. Es habe auch Überlegungen gegeben, das bisher als Büroraum vermietete Obergeschoss als Ausweichquartier zu nutzen, wenn Rathäuser saniert werden. „Es gibt viele Optionen“, sagt Wagner. Dies sei aber nicht der Grund gewesen, das Haus zu kaufen. Werden in der alten Schule bald die Schreibtische der neuen Kollegen stehen, die für die Flüchtlingsarbeit der Großen Kreisstadt benötigt werden? Dazu sagt der Sprecher: „Gerade für die neuen Mitarbeiter braucht man Räume, die jetzt frei und nicht vermietet sind.“