Mit Spaziergängen durch jeden Stadtteil, einer Befragung und einer Konferenz wird das Stadtentwicklungsprojekt ISEK in Filderstadt fortgesetzt. Die Große Kreisstadt nimmt mit diesem Prozess der Bürgerbeteiligung eine Vorreiterrolle ein.

Filderstadt - Jetzt sind die Bürger in den Stadtteilen gefragt. Seit einigen Tagen kursieren in Filderstadt Postkarten in fünf verschiedenen Farben. Jede Farbe steht für einen Stadtteil. Auf der Rückseite jeder Postkarte können Bürger eintragen, wo sie in ihrem Stadtteil der Schuh drückt und was ihnen in ihrem Stadtteil wichtig ist.

 

Mit der Stadtteilbefragung wird das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) nun konkreter. In den vergangenen drei Jahren haben Bürger, Gemeinderat und Stadtverwaltung im ISEK-Prozess bereits gemeinsame Ziele für die Gesamtstadt formuliert. „Jetzt geht es darum, was der Bürger in seinem Stadtteil will“, erklärt Thomas Haigis, Leiter des Referats für Bürgerbeteiligung und Stadtentwicklung.

Stadtteilkonferenz am 23. November

Auf den Postkarten, die in der Stadt vielerorts verteilt werden, können die Bürger dem Referat anonym ihre Meinung sagen. Die ausgefüllten Karten können in einen der städtischen Briefkästen, beispielsweise bei den Rathäusern oder Bürgerämtern, eingeworfen werden.

Bürger, die ihre Wünsche und Anregungen gern im Gespräch mit Vertretern der Verwaltung äußern möchten, können dies bei Spaziergängen durch die Stadtteile tun. Der erste Stadtteilspaziergang findet am Donnerstag in Bernhausen statt. Bis 22. Oktober folgen die Spaziergänge in den anderen Stadtteilen (Termine siehe unten).

Wie Haigis erklärt, orientieren sich die Routen der Stadtteilspaziergänge an den Ergebnissen bisheriger Bürgerbeteiligungsprozesse. Der Referatsleiter rechnet mit 20 bis 30 Teilnehmern pro Spaziergang. Am Ende jedes Rundgangs können sich die Teilnehmer auch für die Stadtteilkonferenz anmelden, die am 23. November von 17 bis 21 Uhr im Bildungszentrum Seefälle in Bonlanden stattfindet.

Niederschwellige Formate der Bürgerbeteiligung

Die Ergebnisse aus der Stadtteilbefragung, den Stadtteilspaziergängen und der Stadtteilkonferenz werden zusammengefasst. In die Stadtteilkonferenz fließen zunächst die Ergebnisse der Befragung ein. Was dann bei der Konferenz herauskommt, soll bis Januar in eine umfassende Dokumentation eingearbeitet werden. Diese wird dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.

„Wir wollen Stimmen einfangen mit einem anderen Format der Bürgerbeteiligung“, sagt Thomas Haigis über die Befragung und die Spaziergänge. „Es ist niederschwelliger.“ Er geht davon aus, dass die Resonanz größer ausfallen wird, wenn sich die Bürger zum einzelnen Stadtteil äußern können. Das Referat habe bereits einige Rückläufer erhalten, berichtet er.

Gleichwohl bedeutet das Herunterbrechen der Bürgerbeteiligung auf die Stadtteilebene deutlich mehr Arbeit. Doch so, wie man den Stadtentwicklungsprozess organisiere, sagt Haigis, nehme Filderstadt eine Vorreiterrolle ein. Er betont den „Trialog“ der bei ISEK zwischen Gemeinderat, Bürgerschaft und Verwaltung stattfindet. „Das ist etwas besonderes“, sagt er.

Termine

Der erste Stadtteilspaziergang findet am Donnerstag, 11. Oktober, in Bernhausen statt. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Dr.-Peter-Bümlein-Platz. Die Führung übernehmen Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker und Patrick Rapp, Leiter des Referats für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Die weiteren Stadtteilspaziergänge finden an folgenden Tagen statt: Sielmingen am 15. Oktober, Treffpunkt Rathausplatz; Plattenhardt am 17. Oktober, Treffpunkt Rathausplatz; Bonlanden am 18. Oktober, Treffpunkt am Filderstadt-Museum; Harthausen am 22. Oktober, Treffpunkt Rathausplatz. Beginn ist jeweils um 17 Uhr.