Die Stadträte zeigen sich fraktionsübergreifend weitgehend zufrieden mit dem Siegerentwurf des Wettbewerbs zur Umgestaltung der B 14 in eine Stadtstraße. Fragezeichen gibt es aber bei der damit einher gehenden Reduzierung des Autoverkehrs.

Stuttgart - Nahezu einhelliges Lob für den Siegerentwurf des Stuttgarter Büros asp-Architekten zur Umgestaltung der B 14 in der Stadtmitte gab es am Dienstag im Technikausschuss des Gemeinderats. Zugleich wurde aber deutlich: Das Projekt wird jahrzehntelang dauern.

 

Die teilweise sechsspurig geführte Stadtautobahn zwischen dem Marienplatz und dem Schwanenplatztunnel soll nach den Ideen von asp in eine maximal vierstreifige und nahezu ausschließlich oberirdisch geführte Straße umgebaut werden. Die Stadt hatte in den Wettbewerbsbedingungen einen 50-prozentigen Rückbau der Fahrspuren für den Individualverkehr zur Bedingung gemacht. Die Planer schlagen etwa sogenannte Kulturramblas (parkähnliche Grünstreifen entlang der Hauptstätter und der Konrad-Adenauer-Straße) vor sowie die Verlängerung der Kulturmeile in Richtung Süden durch den Bau eines Film- und Medienhauses sowie den Neubau des Linden-Museums.

Stadtplanungsamt benötigt für das Projekt mehr Personal

Die Grünen, die Links- und die PULS-Fraktion und die SPD begrüßten den Entwurf und verwiesen auf die bereits existierenden kommunalpolitischen Initiativen für eine lebenswerte Innenstadt. Aber auch die CDU, die FDP und die Freien Wähler sind zufrieden, auch wenn sie das Verkehrsproblem durch den Rückbau der Fahrstreifen noch nicht für gelöst halten. „50 Prozent weniger Fahrspuren sind nicht gleich 50 Prozent weniger Verkehr“, so der CDU-Fraktionschef Alexander Kotz. Die AfD erklärte, es bedürfe mehr als „wolkiger Versprechen“ über den Nahverkehrsausbau als Alternative zum Auto.

Der Verkehrsplaner Stefan Oehler betonte, dass die Realisierung des Konzepts auf andere bereits laufende Planungen abgestimmt werden müsse. Zudem müssten die Auswirkungen auf den Verkehr im Detail untersucht werden. Oehler betonte, dafür benötige man mehr Personal. Das sei freilich schwer zu rekrutieren.