Weil die Prellwände fehlen, bleibt die Sporthalle der Stadthalle länger geschlossen als gedacht.

Heimsheim - Die Stadthalle ist und bleibt eines der großen Sorgenkinder der Stadt Heimsheim. Nachdem die Sanierung und Erweiterung des Gesamtkomplexes bereits für ein paar böse Überraschungen gesorgt hatte, schien die abschließende Sanierung der Sporthalle erst reibungslos zu verlaufen. Doch kurz vor dem Abschluss gab es Probleme mit dem Einbau der Prellwände. Die Öffnung der Halle für den Schul- und Vereinssport musste deshalb verschoben werden. Nach den Herbstferien soll die Halle aber endgültig und in vollem Umfang nutzbar sein.

 

In der Vergangenheit hatten vor allem die Kosten und die vielen Nachträge immer wieder für politischen Zündstoff gesorgt. Bereits 2017 musste der Ansatz von eigentlich 3,6 Millionen Euro auf 3,9 Millionen Euro Gesamtkosten angehoben werden. Der Gemeinderat sah ein, dass mit den Hauptursachen dafür nicht zu rechnen war. Bei den ständigen Nachträgen im Bereich Elektro kam es jedoch zu einigen hitzigen Debatten. Letztlich laufen die Gesamtkosten voraussichtlich auf 4,3 Millionen Euro hinaus, berichtet die stellvertretende Kämmerin Samara Della Ducata.

Endgültige Öffnung nach den Herbstferien

Seit dem Jahreswechsel steht die Stadthalle der Ludwig-Uhland-Schule und den Vereinen wieder zur Verfügung. Über die Sommerferien wurde allerdings noch die Sporthalle saniert, mit komplettem Austausch des Hallenbodens, neuen Geräten und ebenso neuen Prellwänden. Und genau bei denen hakt es. „Es gab Terminkonflikte“, formuliert es Samara Della Ducata. „Die Firma kam nicht zu dem vereinbarten Termin.“ Zwar hätte die Halle auch ohne die Prellwände schon genutzt werden können, das war unter anderem wegen der Baugerüste aber nicht möglich. Diese Woche konnte die Schule erstmals in die Halle. Die Firma hat die Fertigstellung jetzt für die kommende Woche angekündigt. Nach den Herbstferien möchte die Verwaltung die Halle für den Schulsport und den Vereinssport endgültig freigeben. In der Zwischenzeit mussten und müssen sich die Betroffenen irgendwie anders behelfen.

Das klappte mal besser, mal schlechter. Letztlich ist es dem Schulleiter Peter Hemmer und dem TSV-Vorsitzenden Rolf Vetter aber nicht zu allzu großen Einschränkungen gekommen. „Es lief viel glimpflicher ab, als ich befürchtet hatte“, sagt Peter Hemmer. Denn die Schule benötigt sonst sowohl die eigene Halle als auch die Stadthalle für die vielen Stunden Sportunterricht. „Der goldene Herbst kam uns sehr entgegen.“ Dank des warmen Wetters konnte viel Sport im Freien stattfinden. „Nur in den Morgenstunden, wenn es noch zu kalt war, sind wir eben doch in die Klassenzimmer.“ Unterricht fand demnach immer statt, wenn auch nicht immer aktiver Sportunterricht.

Training bei der Schule oder der JVA

Auch beim TSV gab es manche Abteilungen, die von den Einschränkungen kaum oder gar nicht betroffen waren. Fußball findet im Freien statt, die Gymnastikgruppen sind in den Vereinsräumen. „Betroffen waren vor allem die Abteilungen Tischtennis und Handball“, erzählt Rolf Vetter. „Die Tischtennisspieler konnten zum Teil in die kleine Schulturnhalle ausweichen, das war aber auch nicht immer möglich. Zum Teil sind sie auch in die Halle der JVA.“ Zu allem Überfluss können in dieser Zeit auch keine Turniere in der Stadthalle stattfinden. „Wir hatten aber ohnehin von vornherein so geplant, dass die ersten zwei bis drei Spiele vorsichtshalber nach außerhalb verlegt werden, beim Tischtennis ist das möglich.“ Ansonsten gibt es keine Verbandsspiele in der Stadthalle.

Ganz ausfallen musste zum großen Teil der Freizeitsport. Besonders bitter ist das für die Jugendturner. Die können erst nach den Ferien das Training wieder aufnehmen. Und auch für die, die einen Platz gefunden haben, war es nicht ganz leicht. „Für die Verantwortlichen gab es schon Unannehmlichkeiten, wenn sie kurzfristig eine Alternative suchen mussten“, so Vetter. „Trotzdem sind wir froh, dass die Sanierung zum großen Teil in die Ferien gelegt worden ist.“ Ansonsten hätte noch weit mehr Training ausfallen müssen.

Die Stadthalle
ist in Heimsheim die größte Veranstaltungs- und Sportstätte, zugleich bietet sie Platz für regelmäßige Vereinstreffen. Im Zuge der Sanierung und Erweiterung wurde unter anderem der Haupteingang von der Süd- auf die Nordseite und damit auf Erdgeschosshöhe verlegt. Der neue Haupteingang erhielt im Freien ein großes Vordach, dahinter gibt es jetzt ein Foyer, und im Obergeschoss ist ein zusätzlicher Vereinsraum entstanden.