Gefeiert wird nicht nur in Clubs sondern auch bei WG-Partys. In der Kolumne erinnern wir uns an kalte Pizza auf Küchenfußböden und Bier aus der Badewanne. Und wir haben natürlich wieder einen Fahrplan für euch fürs Partywochenende außerhalb der WG-Vier-Wände.

Stuttgart - Es gibt einige Zeichen, die ganz unverblümt einer bitteren Erkenntnis Platz machen: wir werden alt. Da wird man ungeniert gesiezt. Und kein Mensch fragt an der Supermarktkasse mehr nach dem Ausweis, wenn man sich eine Pulle Schnaps gönnt. Und, besonders deutliches Zeichen: Es gibt kaum noch WG-Partys. Keine kalte Pizza mehr auf Küchenfußböden am Sonntagmorgen und kein Bier, gekühlt in einem Eisbad in der Badewanne. Höchstens noch ein fröhliches Frühlingsgrillen auf dem WG-Balkon und danach Champions League.

 

Da freut man sich, wenn doch mal wieder eine solche Einladung im Postfach landet – so sehr, dass man sie nur überfliegt. So geschehen voriges Wochenende: Wir erschrecken uns fürchterlich, als uns die Tür am Samstagabend geöffnet und ein kugelrunder Babybauch entgegengestreckt wird. Wir haben unsere Freunde lange nicht mehr gesehen, aber so lange? Schnell wird klar: Die Einladung an die „dicksten“ Freunde war nicht metaphorischer Ausdruck inniger Zuneigung, sondern wörtlich gemeint. Ach so! Leider zeichnet man sich von Zeit zu Zeit nicht mit der Gabe aus, Redewendungen korrekt zu interpretieren, sondern mit der Gehirnleistung eines Mettbrötchen.

Stattliche Kim-Kardashian-Popos

Zum Glück ist man in der WG vorbereitet, reicht Stopfwatte und Luftballons, mit denen wir uns stattliche Kim-Kardashian-Popos zaubern. Den restlichen Abend gibt es Bier, das in der Badewanne gekühlt wird, und Wein, der einzig wegen des hübschen Etiketts ausgewählt worden ist – und der hervorragend schmeckt. Am Ende sind wir natürlich die letzten Gäste und sitzen natürlich in der Küche. Gelernt ist gelernt.

Dieses Wochenende geht’s aber erst mal wieder in die Clubs. Für Freitagabend lädt das 5T Kollektiv in die Bar Romantica. Die Herrschaften sammeln wie immer bei ihren Partys Geld für den guten Zweck. Der Erlös vom Freitag soll dem Verein Helfende Hände zu Gute kommen, der sozial schwache Familien unterstützt.

Berliner Nächte in den Wagenhallen

Im Keller Klub stehen am Freitag Les Quitriche auf der Bühne. Von 21 Uhr an feiern sie ihr zehnjähriges Bühnenjubiläum und gleichzeitig den Release ihrer Seven-Inch-Single mit dem leicht merkbaren Titel: „Tout la Jeunesse Française sur LSD-25“ / „Ne t’en va pas“.

In den Wagenhallen werden am Freitag Berliner Nächte gefeiert. Zu Gast ist der Kreuzberger Frans Zimmer, der unter seinem Künstlernamen Alle Farben in der elektronischen Tanzmusik bekannt geworden ist. Am Inneren Nordbahnhof präsentiert er sein Debütalbum „Synesthesia“.

Am Samstag wird im schicken Ambiente des Bix Jazzclubs auf der Veranstaltung „Soul Explosion“ zu 60s-Mukke getanzt. Im Climax präsentiert Traumraum "Maralotta macht Krach".

Titus & Friends feiern am Samstagabend im Cue am Rotebühlplatz. Musik: Hip Hop und Trap von DJ Tow B und DJ RL.

Ganz andere Musik gibt’s am gleichen Abend im Universum. Dort spielt die Stuttgarter Band Heisskalt, mit lauter progressiver Rock-Musik. Los geht es dort um 20 Uhr.

Am Sonntag startet in der Schankstelle an der Jägerstraße 19 eine neue Reihe. Sunday Roast heißt die und mit der stellen die Betreiber gleich eine Behauptung auf: "Stuttgarter gehen sonntags aus". In der Schankstelle darf aber nicht nur getrunken sondern auch gegrillt werden und zwar mit bring your own. O-Ton: "Bring your own Wurst, Steak, Salat - We have the Grill". Los geht es ab 17 Uhr.