Die HipHop Open sind das Lichterfest der Popkultur: Am Wochenende führt bei gefühlten 376 Aftershow-Partys kaum ein Weg dran vorbei.

Stuttgart - Bei Gelegenheit sollte man mal ausführlicher über die Stadtfestivierung Stuttgarts sprechen: Heusteigviertelfest, Marienplatzfest, Afrikafescht: an jedem Wochenende feiert sich ein anderer Kiez im Stile einer endlos zu variierenden Halligalli-Hocketse. Die Zutaten: Jutes Wetterchen, mittelgute Bands und Aperol Spritz. Da schlägt das Feschtlesherzle höher. War das schon immer so und wenn ja wie viele? Und hat der Fischmarkt auch Streetcredibility oder nur Backfisch mit Remoulade?

 

Wer eine Überdosis Kleinstadtfest hat, dem wird am Wochenende in Bad Cannstatt geholfen. Dort finden die HipHop Open statt, das zweitgrößte Rap-Festival Europas. Auf Stadtkind online gibt’s die ganze Woche Vorberichte. Im alten Reitstadion spielen mit dem Wu-Tang Clan die Rolling Stones des Hip-Hops, dazu die Beginner, des weiteren die Münchner Buam vom Blumentopf, der gut aussehende Marteria und andere. Rund um das Festival finden zahlreiche Pre- und Aftershowpartys statt. Am Freitagabend wird zum Beispiel im Cue am Rotebühlplatz vorgefeiert. DJ Sepalot von Blumentopf, einer der großen deutschen Produzenten und Plattenkratzer, liefert zusammen mit einem Livedrummer feine Beats.

Gibt’s denn nix außer Hip-Hop?

Unter den circa 376 HipHop-Open-Aftershowpartys sei auf die drei besonders hübschen Exemplare in der Schräglage, im Zollamt und im Rocker hingewiesen, in letzterem schließt man sich mit der Reihe Stuttgart Kaputtdubben zusammen. Im Cue werden derweil die Flip Flop Open und damit der fünfte Geburtstag unseres Stuttgart-Lieblingsblogs Kessel.tv gefeiert.

Gibt’s nix außer Hip-Hop? Doch, doch. Zum Beispiel ein besonderes Theaterstück, das am Donnerstag, 20.30 Uhr Premiere feiert. „Kashmir“ nennt es sich und wird gespielt vom Theaterkollektiv O-Team. 2005 in Berlin gegründet, spielen die Stücke der Truppe meist an brach liegenden Orten. So auch jetzt in Stuttgart, auf dem ehemaligen Schrottplatzgelände, Innerer Nordbahnhof. Unterstützt durch Tänzerinnen, Musik und eine Videoinstallation klingt das nach dem perfekten Programm für einen schönen Sommerabend.