In vielen Clubs gilt am Neujahrstag: Heute wegen gestern geschlossen. Eine Ausnahme bilden Romy S. und Tonstudio. Am Samstag herrscht dann schon fast wieder Normalbetrieb.

Stuttgart - "Hey, wann kommt ihr denn alle wieder? So langsam wird es langweilig.“ Die Zeit zwischen den Jahren kann hart sein. Und zäh. Während Heiligabend und die darauffolgenden Feiertage noch vom vorweihnachtlichen Stress erlösen und sowieso einzig aus Essen, Glühwein, Schlafen und alles wieder von vorne bestehen, wird es danach schnell langweilig.

 

Dieser eingangs erwähnte Hilferuf ging gestern Abend in einer Whatsapp-Gruppe ein. Für gewöhnlich verabreden wir uns über den Nachrichtendienst für die Abende. In der Gruppe werden nächtliche Pläne abgewägt, dann Treffpunkt, Teilnehmerzahl und Uhrzeit besprochen. Manchmal dauern die Absprachen in der Gruppe länger, als der folgende Abend selbst. Wie hat man das früher nur geschafft? Derzeit ist es in dieser Gruppe aber ruhig. Die meisten sind noch in der Heimat bei der Familie, noch immer im Gänsebraten-Koma, nachhaltig verkatert vom selbstgebrannten Schnaps von Opa oder nach Heiligabend in den Urlaub abgehauen.

Heute wegen gestern geschlossen

Es wird wohl noch bis zum übernächsten Wochenende dauern, bis feiertechnisch wieder Normalität einkehren kann. Das gilt nicht nur für die Feiernden, sondern auch für die Clubs in der Stadt. Wird an Silvester die eine oder andere Silvester-Sause geschmissen, wird der besonders ausdauernde Ausdruckstänzer am gleich anschließenden Wochenende Schwierigkeiten haben, eine passende Party zu finden. Zumindest an Neujahr, das auf einen Freitag fällt. An diesem bleiben viele Clubtüren geschlossen.

Eine Ausnahme bildet etwa der Club Romy S. an der Lange Straße. Die Veranstalter verkünden auf Facebook stolz: „Geschlossen wegen gestern, ist für Weicheier!“ Deshalb wird wie an jedem anderen Freitag auch zur Veranstaltung „Nachtschicht“ eingeladen. Für weibliche Besucher gilt bis Mitternacht Eintritt frei.

Auch im Tonstudio ist man kein Weichei und öffnet die Türen mit dem traditionellen „Tonis Freitag“. Vielleicht, weil die Macher ihren frisch rausgeputzten Club präsentieren möchten. Das Tonstudio ist nach acht Jahren Clubbetrieb generalüberholt worden. Das Team um Betriebsleiter Gunther Hausch hat neue Ebenen eingeplant und eingebaut, am Rand der Tanzfläche kann jetzt auf Stufen gesessen oder getanzt werden. Der DJ-Pult samt Flügel ist auf die andere Seite gewandert. Der Club Tonstudio befindet sich an historischem Ort, hier haben Bands wie Freundeskreis ihre Musik aufgenommen – der Flügel ist eines der Relikte aus vergangenen Tagen. Den frisch rausgeputzten Club kann man sich gut an einem verkaterten Neujahrstag mal anschauen: „Hey, sind wieder da. Tonstudio?“

Seite 2: Samstag

Am Samstag heißt es im Tonstudio Nice Enouh. Das heißt: Dancehall, Hiphop, Trap und Beats von den Experten von Blazin Tiger Soundsystem. Die Residents der wöchentlichen Münchner Party "Jamaican Ting", gehören zu den Top-Vertretern dieser Genres.

Im Climax legt am Samstag Pascal Garuda auf. Neben dem Stuttgarter steht Hausherr Michael "Clash" Gottschalk an den Reglern. Die Musik: House.

Auch in der Romy S. geht es am 2. des neuen Jahres weiter. Eingeladen sind die Mannheimer Jungs von Bunte Bummler. Das Duo, bestehend aus Manuel und Fabian, bewegt sich im Spannungsfeld zwischen eklektischem House und atmosphärischem Techno.

Ansonsten: Punkrock Jahresempfang im Goldmarks, 0711 Club mit Emilio und 5ter Ton in der Schräglage, Coco-Jamboo in der Corso.