Stadtkind-Kolumne Zwei Traditionen

Der Winterblues hat uns fest im Griff, so fest, dass wir am vergangenen Wochenende gar nicht raus sind. Wir geloben aber Besserung und starten am Donnerstag mit unserem Ausgehprogramm.
Stuttgart - Weißt du, wo wir bald wieder sitzen?“, fragte kürzlich ein Freund und blickte hoffnungsfroh aus seiner Daunenjacke und einem gefühlt kilometerlangen Schal hervor. Ja! Mit einem eisgekühlten Moskow Mule in der Hand vor einem schönen Lokal, an einem schönen Platz, die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen – in T-Shirt und ohne Schal. Davon träumen wir, denn im Moment hat uns der Winterblues fest im Griff. Am vergangenen Wochenende etwa waren wir sogar zu faul, überhaupt rauszugehen. Zu kuschelig war es in den eigenen vier Wänden, um sich in textile Zwiebelschichten eingepackt in die Kälte raus zu wagen, an Schlangen vor Clubs anzustehen und danach vor Garderoben, um diese Schichten wieder loszuwerden. Deshalb wurden die Drinks selbst gemixt, die Musik selbst aufgelegt, die Spuren der nachfolgenden Verwüstung am nächsten Morgen selbst beseitigt. Zum einen ist das aber auch keine Lösung, zum anderen warnt ein altes, denglisches Sprichwort zu Recht mit den Worten „Homedrinking is killing Gastwirt“ vor zu viel Stubenhocken.
Daher wagen wir uns wieder nach draußen. Unser buntes Ausgehprogramm startet voll motiviert am Donnerstag. Im Keller Klub steht an diesem Abend ein junger Mann auf der Bühne, der ein ernsthaftes Problem mit Türen hat. Zumindest sieht er diese nach eigener Aussage als seine ärgsten Feinde an. Die Gründe dieser Feindschaft gilt es im Untergeschoss am Rotebühlplatz herauszufinden. Nicht nur das: Poetry Slammer und Autor Jan Philipp Zymny aus Wuppertal, Jahrgang 1993, wird außerdem aus seinem Werk „Hin und zurück – nur bergauf!“ vorlesen, Musik machen, improvisieren und Live-Hörspiele darbieten. Kenner ahnen es schon, die Veranstaltung ist Teil der Reihe Burn after Reading. Nach dem Auftritt von Jan Philipp Zymny wird also traditionsgemäß zu heiterer elektronischer Musik gefeiert.
Happy Birthday, Deeper!
Sonst noch heute Abend: Hajakla im Zwölfzehn, Kitjen in der Bar Romantica, Choce in der Corso, Early Bird im Schocken, Fullproof im Climax, HipHop im Tonstudio und Treff in Transit/Schräglage.
Am Freitag geht's mit unserem Ausgehprogramm direkt weiter und zwar ebenfalls mit einer inzwischen traditionellen Party: Die Reihe Deeper blickt am Freitag mit einer neuen Ausgabe auf drei Jahre, 23 Veranstaltungen und 41 DJs zurück. Begonnen am 3. Februar 2012, damals noch im Speakeasy, holt die Serie nun in regelmäßigen Abständen hochkarätige DJs aus aller Welt an die Regler im Kowalski an der Kriegsbergstraße. Am Freitag ist das etwa Boris Brejcha, ein gefeierter Star von Sao Paulo bis Moskau.
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