Am Mittwoch startet in der Stadtbibliothek Stuttgart die besondere Reihe Nerds + Writers, bei der Autorinnen und Wissenschaftlerinnen zusammenkommen. Den Auftakt macht Emma Braslavsky, die über die zukünftige Rolle von Robotern spricht.

Stuttgart – Der Begriff des Nerd hat in den vergangenen Jahren eine wundersame Wandlung durchgemacht. Vom abwertenden Schimpfwort zur bewundernden Beschreibung einer Person, die sich einfach wahnsinnig gern in ein Thema reinfuchst. Früher gab es eher Stark-Trek-Nerds oder so, heute gibt es Kaffee-Nerds, Vinyl-Nerds oder Fahrrad-Nerds. Noch mehr Nerds kommen in einer neuen Reihe in der Stadtbibliothek Stuttgart zusammen: Beim Format Nerds & Writers kommen Wissenschaftlerinnen (die „nerds“) mit Autorinnen (den „writers“) zum Austausch über die verschiedensten Themen zusammen, moderiert von Stadtkind-Autor Björn Springorum.

 

Roboter pflegen demente Menschen

Der Fokus der Reihe ist bewusst offengehalten, legt aber ein besonderes Augenmerk auf inklusive Themen, feministische Standpunkte und dezidiert weibliche Sichtweise auf die Zukunft. So auch bei der Auftaktveranstaltung, die nächsten Mittwoch, den 13. Oktober 2021, um 19:30 Uhr im Max-Bense-Forum in der Stadtbibliothek steigen wird: Unter dem zunächst mal futuristisch klingenden Oberthema „Humanoide Roboter“ stellen die Autorin Emma Braslavsky und die Informatikerin Elisabeth André ihre Vision von Robotern für die Gesellschaft von morgen. Roboter, die demente Menschen pflegen, Roboter, die Medikamente ausgeben, die einsame Menschen unterhalten. Das ist alles schon was anderes als noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die sogenannten Maschinenstürmer Dampfmaschinen und mechanische Webstühle zerschlugen. Aber gibt es nicht vielleicht trotzdem Gefahren, die eine zunehmend von Künstlicher Intelligenz beherrschte Welt mit sich bringt? Wir werden es herausfinden.

Gleichberechtigung für alle

Fortgesetzt wird die spannende Reihe am 25. November 2021. Dann geht es um das zugegebenermaßen große, aber eigentlich noch viel wichtigere Thema „Gleichberechtigung für alle“. An diesem Abend geht Dr. Emilia Roog, die Gründerin des „Center For Intersectional Justice“, mit der Autorin Shida Bazyar ins Gespräch, ebenfalls moderiert von Björn Springorum. Shida hat mit „Drei Kameradinnen“ ein wichtiges und aufrüttelndes Buch über Sexismus und Rassismus geschrieben, eingefasst in eine bewegende Geschichte dreier Freundinnen. Gemeinsam soll erörtert werden, wo es schon so etwas wie Gleichberechtigung gibt und wo es die größten Ungerechtigkeiten gibt. Betrifft uns alle, also am besten gleich alle kommen.

Eintritt zu den Veranstaltungen kostet jeweils vier Euro, am einfachsten geht es mit vorheriger Anmeldung via karten.stadtbibliothek@stuttgart.de.