Das nächste sonnige Wochenende steht vor der Tür. Also schwingt euch aufs Fahrrad und raus in die Natur! Wir haben ein paar der schönsten Strecken um Stuttgart rum und in der Region zusammengestellt. Für Anfänger und die ganz Fitten unter euch. 

Stuttgart - Rennradfahren: Ein herrlicher Sport. Nur, wo fahre ich als Stuttgarter eigentlich hin? Das liegt zum einen an eurer Fitness (bitte selbst einschätzen) und zum anderen am Zeitfenster. Eine Rennradtour kann schnell vier, fünf, sechs Stunden in Anspruch nehmen (inklusive bisschen Pause, bisschen Marktplätze etc. anschauen), Zeit, die man freilich eher nur am Wochenende übrig hat.
Selbst als ungeübter Fahrer kann man auf dem Rennrad, dank den dünnen Reifen (immer so hart wie möglich aufpumpen!) aus dem Stegreif 40, 50 Kilometer absolvieren, zumindest auf der Ebene. Die Pros rackern zwischen 120 bis 150 Kilometer runter. Egal ob 50 oder 150 Kilometer, wenn man einfachhalber als Kreismittelpunkt Stuttgart-Mitte nimmt, offenbart sich dem Rennradfahrer ein riesiger Aktionsradius sowie zahlreiche Tour-Möglichkeiten. Einige sprechen da sogar schon von einem Mini-Kurzurlaub auf zwei Rädern. Bei kleineren Touren bleibt man in der Regel im VVS-Netz und kann somit eine Distanz mit der Bahn abwickeln.
Neckar rauf und Neckar runter
Der Klassiker und ein guter Einstieg für Rennradler ist und bleibt: Neckar rauf und runter, komplett flach, variabel gestaltbar, kein Autoverkehr – bzw. wenig. Nach Esslingen (circa 20 Kilometer) allerdings nicht ganz so ideal für Rennradfahrer, denn der Radweg ist nicht komplett geteert. Bedenkenlos am Neckar entlang heizen kann man dagegen in Richtung Remseck (rund 15 Kilometer), weiter nach Ludwigsburg (knapp 30 Kilometer bis Hoheneck) und Marbach (circa 35 Kilometer). Landschaftlich wird es dabei – vor allem hinter Marbach – immer herrlicher.
Ist man fitter, kann man durch Marbach in Richtung Backnang und von dort aus über Winnenden, Waiblingen und Fellbach zurück nach Stuttgart. Oder man schaut vorher noch beim Ponyhof Großaspach vorbei. Allerdings kommen da schnell  85 bis 90 Kilometer zusammen, inklusive einiger leichter Anstiege. Genauso, wenn man von Marbach nach Bietigheim weiter fährt (bei Freiberg am Neckar den Fluss verlassen) und via Tamm, Asperg, Ludwigsburg und Kornwestheim zurück in die City – ebenfalls um die  85 Kilometer.
Die Düse pumpt auch bei Fitten
Wer sich in relativ kurzer Zeit auspowern will, empfiehlt sich eine flotte „Stadtteilrunde“ mit Schlenker nach Fellbach via Cannstatt. In Fellbach nimmt man den Kappelberg ins Visier, zwar nicht die Hasenbergsteige, aber oben pumpt die Düse auch bei fitteren Fahrern. Durch die Weinberge geht es rüber nach Rotenberg zur Grabkapelle, Abfahrt nach Uhlbach und Obertürkheim, über den Neckar nach Hedelfingen und zweiter Anstieg über Lederberg nach Heumaden und Sillenbuch, ebenfalls recht knackig. An der Ruhrbank kann man sich überlegen, ob man noch Zeit und Kraft für einen Bogen nach Degerloch, Möhringen, Vaihingen oder Sonnenberg schlägt, oder direkt in die Stadt zurück abfährt. Circa 45 Kilometer.
Sehr bewährt hat sich die Fahrt nach Schorndorf über Fellbach und Waiblingen - flache, feine und vor allem gut ausgeschilderte Radwege bringen den flotten Radler in 1:15 bis 1:30 Stunden in die Kreisstadt (one way circa 35 Kilometer). Von Schorndorf aus kann man weiter nach Gmünd oder vor Gmünd nach Göppingen abbiegen und durchs Filstal zurück nach Stuttgart. Hierbei ist man aber schnell bei  125 bis 130 Kilometer und nach Göppingen muss man einen Berg überwinden. In Schorndorf wiederum empfiehlt sich für sportliche Fahrer der vier Kilometer lange, wundervolle Anstieg nach Schlichten mit echtem Toskana-Feeling!. Oben angekommen winken mehrere Kilometer mit herrlicher Aussicht über die Täler und eine rasante Abfahrt nach Reichenbach an der Fils. Next: Plochingen, Altbach, Esslingen, Stuttgart – circa 85 Kilometer.
Frage von Zeit und Fitness
Verlässt man die Innenstadtteile über Kaltental nach Vaihingen, ein empfehlenswerter, leichter Anstieg zum warm werden, erschließen sich dort zahlreiche Möglichkeiten. Zum Beispiel eine Tour über die Fildern. Oder man fährt nach Nürtingen, das man übrigens als geübter Fahrer schon nach circa 1:15 Stunden erreicht. Von Nürtingen aus kann man z.B. weiter auf die Alb oder über Wendlingen und Plochingen wieder zurück nach Stuttgart.
Von Vaihingen aus kommt man über die alte Parallelstraße zur Autobahn schnell nach Böblingen / Sindelingen und weiter nach Tübingen. Hin- und zurück liegt man hierbei schnell bei  100 Kilometern, wie auch von Vaihingen über Büsnau, Magstadt (Achtung schlechte Straße nach Magstadt!) und Althengstett nach Calw. Rückfahrt über Weil der Stadt, Renningen, Leonberg und Ditzingen. Von Calw aus lässt sich wiederum noch tiefer der Schwarzwald erschließen – wie eingangs gesagt, immer eine Frage der Zeit und der eigenen Fitness.
Das waren nur einige Varianten, die sich subjektiv in den Punkten Schwierigkeitsgrad, guten Radwegen und wenig Autoverkehr bewährt haben. Stadtkind wünscht eine gute Fahrt!