Das Carsharing-Unternehmen Stadtmobil hat in Stuttgart sein neues, jetzt doppelt so großes Büro in der Tübinger Straße eröffnet. Investiert wurde ungefähr der Gegenwert von zwei Autos.

Stuttgart - Die dominierenden Farben sind Rot und Weiß. Das Rot wirkt frisch, das Weiß gleicht die Signalfarbe etwas aus. Die Mischung, mit der die Stadtmobil Carsharing AG Stuttgart auch auf Plakaten und Broschüren wirbt, wirkt auch an den Möbeln oder den Wänden des neu eröffneten Büros an der Tübinger Straße modern, aber nicht abgehoben. Edgar Augel vom Marketing der Stadtmobil Carsharing AG Stuttgart ist bei der Eröffnungsfeier zufrieden. „Wir wollten das Büro ansprechend gestalten, aber nicht zu ausgefallen“, sagt er.

 

Die Möbel, die Wandfarben – alles soll passen zum Image des Carsharing-Unternehmens. Das hat sich in den vergangenen Jahren bei stetig wachsendem wirtschaftlichem Erfolg gewandelt. Die Stadtmobil-Mitarbeiterin Cornelia Neumann kann sich noch an Zeiten erinnern, in denen ein Marienkäfer die grünen Plakate schmückte, auf denen das Carsharing-Unternehmen für sich warb. „Damals ging es vor allem um den Appell an das Umweltbewusstsein. Heute geht es auch um die vielen Vorzüge des Carsharings in der Großstadt. Das wollen wir nach außen vertreten“, sagt sie. Anders ausgedrückt: Öko ist schick geworden. Nebenbei ist es offensichtlich auch lukrativ. Cornelia Neumann freut sich, dass es auf der verdoppelten Bürofläche mehr Raum gibt für die Arbeit mit den Kunden. Deren Zahl hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Allein 2012 wuchs der Umsatz bei den Fahrerlösen laut Unternehmensangaben um 21 Prozent. Circa 7900 neue Kunden kamen innerhalb eines Jahres zu Stadtmobil. Der fürs Marketing verantwortliche Edgar Augel bejaht dann auch die Frage, ob die erweiterte Bürofläche ein Zeichen für den Aufschwung der Stadtmobil AG in Stuttgart sei.

Mit dem VCD in einem Büro

Das Unternehmen hatte Glück, dass im vergangenen Jahr eine Sportschule auf demselben Stockwerk in dem Gebäude an der Tübinger Straße schloss, auf dem Stadtmobil bereits sein altes, deutlich kleineres Büro unterhielt. Gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) bezog die Stadtmobil AG die frei gewordenen Räume. Der größte Teil der Bürofläche wird von der Stadtmobil AG genutzt.

Die Renovierung habe etwa zwei Monate gedauert, erläutert Augel. Wie viel sie gekostet hat, drückt er nicht in Euro und Cent aus – Stadtmobil hat eine eigene Währung: „Die Summe entspricht ungefähr den Anschaffungskosten von zwei Autos.“ Augel betont, dass das Geld nicht für reine Repräsentationszwecke ausgegeben worden sei. „Es war aufgrund der Geschäftslage einfach nötig, sich räumlich auszudehnen“, sagt er.

Eine Nummer größer

Auch Stadtmobil-Kunden waren zur Eröffnungsparty ins neue Domizil geladen. Jürgen Gröner nutzt Stadtmobil als Musiker intensiv, um zu seinen Auftritten anzureisen. Er findet es gut, dass das neue Stadtmobil-Büro in Stuttgart, wie er sagt, nun eine Nummer größer ist: „Das passt zum Trend, denn viele meiner Bekannten, die lange skeptisch waren, machen inzwischen selbst mit beim Carsharing.“