Zwei verfeindete Brüder anno 1698 oder eine Familie, die 1917 um den Sohn an der Front bangt: das Waiblinger Stadtmuseum zeigt in einer spannenden Schau Menschen und ihre Beziehungen. War früher wirklich alles besser?

Waiblingen - Der Haussegen hat bei Familie Becherer aus Waiblingen wohl schon längere Zeit schief gehangen. Irgendwann im Jahr 1698 ist der Streit zwischen den Brüdern Rudolph und Reinhardt Becherer, die sich einen Hof teilten, dann offenbar eskaliert. Ein Gerichtsprotokoll vom 20. September schildert, Reinhardt habe seinen Bruder sowie dessen Frau gewürgt, der Schwägerin den Rosenkranz vom Hals gerissen und sie eine Treppe hinuntergestoßen. Der Anlass: ein Streit darüber, ob das Scheunentor geschlossen sein sollte oder nicht.