Das Unternehmen Bitzer will einen 70 Meter hohen Büroturm bauen. Der Gemeinderat hat für das Vorhaben nun grünes Licht gegeben. Die Stadtplaner sind begeistert und rechnen nicht mit gravierenden Einwänden dagegen.

Sindelfingen - Das wird ein markanter Punkt. Ganz bewusst wollen wir dort ein Zeichen in die im Moment eher einförmige Architektur in diesem Areal setzen“, sagt Thomas Leonhardt, der Chef des Amts für Stadtplanung im Sindelfinger Rathaus. Er spricht vom sogenannten Bitzer-Turm – einem Hochhaus, das das Unternehmen für Kältetechnik direkt neben seinem jetzigen Firmensitz in der Eschenbrünnlestraße bauen möchte. Der Gemeinderat hat am Dienstagnachmittag den Bebauungsplan zur Auslegung freigegeben – einstimmig votierte das Gremium für das Vorhaben. „Wir freuen uns über das Engagement des Unternehmens Bitzer. Das ist ein klares Signal eines Mittelständlers an den Standort“, betonte der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer.

 

Der Bebauungsplan wird nun öffentlich ausgelegt. Der Stadtplanungschef Leonhardt rechnet nicht mit gravierenden Einwänden und geht davon aus, dass der Plan Anfang des kommenden Jahres rechtskräftig wird. Dann kann Bitzer offiziell loslegen. Das Unternehmen hat bereits damit begonnen, das bestehende Gebäude abzureißen. Es steht am Platz des geplanten 70Meter hohen Gebäudes, das im Jahr 2018 bezugsfertig sein soll.

Bereits im März 2013 hatte Bitzer in Sichtweite der bestehenden Konzernzentrale die Grundstücke Tilsiter Straße 1 und 3 aus der Insolvenzmasse des Modelabels Louis London gekauft. Das Gebäude in der Tilsiter Straße 1 wird nun abgerissen. Bitzer wird auch eine Tiefgarage mit 340 Stellplätzen bauen. Deshalb wird die Stadt auf Kosten des Unternehmens den verdolten Eschenbrünnlegraben, der noch quer unter dem Grundstück verläuft, verlegen.

„Der neue Büroturm bietet Platz für 500 Beschäftigte“, sagt Patrick Koops, der Pressesprecher von Bitzer. Momentan arbeiten in der Sindelfinger Zentrale 165 Personen, zum Einzug in drei Jahren rechnet man mit 200 bis 250 Mitarbeitern. „Wir werden aber einen Teil des Büroturms zunächst vermieten“, sagt Koops. Langfristig rechne das Unternehmen jedoch mit mehr Mitarbeitern.

Keine Auskunft über Investitionen

Wie viel der Mittelständler in den Neubau investiert, darüber gibt es keine Auskunft. Auch was mit der bisherigen Firmenzentrale unweit des Standorts des Neubaus werden wird, kann der Firmensprecher nicht sagen: „Das steht im Moment noch nicht fest.“

Die Stadtverwaltung begrüßt ausdrücklich die Baupläne. „Der Turm wird von der Autobahn aus zu sehen sein“, sagt der Stadtplaner Leonhardt. Gemeinsam mit dem markanten Breuningerland-Bau und den bereits entstandenen und noch geplanten Neubauten des Mercedes-Benz-Werks in der Tübinger Allee „erschaffen wir eine neue Skyline von Sindelfingen, auf die der Blick fällt, wenn man an der Autobahn an der Stadt vorbei- und wenn man in die Stadt einfährt“, sagt Thomas Leonhardt.

Ein Teil der markanten Daimler-Kubaturen in der Tübinger Allee steht bereits. Jetzt geht es an die Planung weiterer, darunter auch ein etwa 50 Meter hoher Turm – sozusagen als Kontrapunkt zum Bitzer-Turm. Auf der anderen Seite der Autobahn grüßt bei der Motorworld kein schlanker, aber ebenfalls markanter Turm – und auf dem Flugfeld ragen imposante Bauten auf.