Breitere Wege sollen die Zufahrt ins neue Gewerbegebiet erleichtern. Der neue Verkehrsknoten am nördlichen Ende der Philipp-Reis-Straße wird per Ampel geregelt. Eine Stichstraße bietet Lastwagenfahrern die Möglichkeit zu wenden.

Fellbach - Die Nachfrage ist riesig, das Angebot nahezu ausgelaugt: Für ansiedlungswillige oder um Erweiterung heischende Firmen hat die Stadt Fellbach kaum noch Gewerbeflächen anzubieten. Das letzte zu diesen Zwecken zur Verfügung stehende Gebiet mit einer gewerblichen Baufläche von 14,4 Hektar befindet sich südlich der Siemensstraße und östlich der Fellbacher Straße. Seit sehr vielen Monaten ist die Stadtverwaltung dabei, dieses „Flächenpotenzial in Angriff zu nehmen“, wie es in einer schriftlichen Ausführung einmal hieß.

 

Auch auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung des Lokalparlaments sucht man das Thema vergeblich

Als es um die konkrete Ausgestaltung des Areals in Form der Aufstellung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet Siemensstraße/Wohngebiet Fellbacher Straße“ ging, wurde das Thema im Februar von den Tagesordnungen des Bauausschusses wie des Gemeinderats abgesetzt. Auch auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung des Lokalparlaments am Montag, 29. April, (Beginn 17.30 Uhr) sucht man das Thema vergeblich – zumindest im öffentlichen Teil wird jedenfalls nicht diskutiert.

In seinen schriftlichen Ausführungen erläuterte Tiefbauamtsleiter Thomas Stengel vor einigen Wochen allerdings, dass die Vermarktung der Wohnbauflächen direkt an der Fellbacher Straße auf dem Gelände der einstigen Gärtnerei Schönemann bereits begonnen habe. Die damit beauftragte Firma Projektbau Pfleiderer erläutert aktuell auf ihrer Homepage: „Im neuen Schönemann-Areal in Fellbach-Schmiden entstehen neun Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 119 Wohnungen mit modernen Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Wohnungsgrößen von 53 bis 130 Quadratmetern.“ Die Vormerkung sei „ab sofort möglich“, der Verkaufsstart wird mit „Frühjahr 2019“ angegeben, der Baubeginn mit „Herbst 2019“.

Der neue Verkehrsknoten an der Siemensstraße wird per Ampelanlage signalisiert

Ähnlich ist der Zeitplan auch für das danebenliegende Gelände. „Die Realisierung eines Gewerbebaus im westlichen Teil des Bebauungsplans ist für den Herbst 2019 vorgesehen“, erläuterte Stengel. Zudem hieß es im Februar, es sei „geplant, nach dem Baubeschluss durch den Gemeinderat im März öffentlich auszuschreiben“. Der Baubeginn sei für Mai 2019 geplant, „es wird mit einer Bauzeit von circa zehn Monaten gerechnet“. Da diese Entscheidung aber noch aussteht, ist eben auch der exakte Zeitplan für den Baubeginn noch nicht ganz konkret.

Allerdings wurde mittlerweile entschieden, wie das Gebiet erschlossen werden soll – also über welche Straßen und Wege die künftigen Gebäude erreichbar sind. Die zentrale Zufahrt in Nord-Süd-Richtung erfolgt von der Siemensstraße über die Philipp-Reis-Straße, die derzeit zwar schon genutzt wird, aber deutlich auf 6,50 Meter Breite ausgebaut werden muss. Der neue Verkehrsknoten an der Siemensstraße wird per Ampelanlage signalisiert. Außerdem gibt es eine neue Stichstraße in Ost-West-Richtung, an deren Ende eine Wendemöglichkeit für Lastkraftwagen (um eine längliche Verkehrsinsel herum) errichtet wird. Diese Stichstraße ist zugleich gedacht, um den geplanten Neubau der Helmut-von-Kügelgen-Schule im östlichen Bereich des Gebiets zu erreichen. Die bestehende, von Süd nach Nord verlaufende zentrale Rad- und Fußwegverbindung wird bis zur Siemensstraße verlängert.

Für die Abwasserentsorgung werden neue Steinzeugrohre installiert

Konkret vorgesehen sind in den beiden Straßenzügen jeweils 2,5 Meter breite Gehwege mit wasserdurchlässigem Pflaster. Angesichts der sich noch verschärfenden Parkplatzsituation werden in der Philipp-Reis-Straße Längsparkstreifen mit einer Breite von 2,25 Metern und einer Länge von sechs Metern angelegt. Außerdem gibt es zwei Meter breite Pflanzstreifen sowie Baumquartiere mit einer Mindestfläche von zwölf Quadratmetern.

Für die Abwasserentsorgung werden neue Steinzeugrohre installiert, der Anschluss dieser Kanäle erfolgt an den 15 Meter tiefen Hauptsammler in der Philipp-Reis-Straße. Für Gas, Wasser, Strom sind die Stadtwerke Fellbach zuständig. Für den Ausbau von Breitbandangeboten und zur Erweiterung des städtischen Leerrohrnetzes werden Leerrohre verlegt.

Im Gemeinderat wurde das Erschließungskonzept bei lediglich einer Enthaltung gebilligt. Die Kosten für den Straßenbau liegen bei einer Million Euro, für die Entwässerung bei 500 000 Euro.