Das Bismarckhaus wird saniert. Noch offen ist die Frage, ob es eine Tiefgarage gibt.

S-West - Noch in diesem Jahr will Emir Demiri mit der Sanierung des Bismarckhauses beginnen. Den Bauantrag dafür hat er nach eigenen Angaben am Donnerstag eingereicht. Demiri ist Projektentwickler aus Waiblingen und neuer Eigentümer. Fünf Millionen Euro beträgt das Investitionsvolumen. Darin enthalten sind der Kaufpreis und das Aufstocken des Gebäudes, das Platz für zehn Eigentumswohnungen und Ladengeschäfte im Erdgeschoss bietet (wir berichteten).

 

Der Sockel des Gebäudes wird nicht verändert, da es unter Denkmalschutz steht. „Der neue Teil wird moderne Architektur“, sagt Demiri. Damit sind große Fensterfronten und Beton gemeint. Wenn es nach Demiri geht, soll das Bauprojekt spätestens Ende 2013 fertig sein. Die moderne Gestaltung hat bei der Präsentation des Projekts nicht jedem Bezirksbeirat zugesagt. Da die alte Apotheke jedoch seit Jahren leer steht, sind die Lokalpolitiker im Tenor aber froh, wenn an dem Haus an prominenter Stelle etwas geschieht. Dieser Meinung ist auch Claudia Fuhrich vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung (ASS): „Wir sind heilfroh, wenn jemand das Gebäude wieder herstellt.“

Die Realisierung der Tiefgarage ist noch fraglich

Bisher jedoch noch ungeklärt ist die Frage nach einer Tiefgarage. Nur das Bismarckhaus betrachtet, gäbe es im Innenhof Platz für wenige Stellplätze. In einem Bauantrag, den ein vorheriger Interessent für das Bismarckhaus eingereicht hatte und der damals auch genehmigt wurde, waren vier Stellplätze im Innenhof inbegriffen. „Wegen der beengten Verhältnisse gab es für weitere Stellplätze Befreiungen“, sagt Demiri. Denn vier Parkplätze für zehn Wohnungen sind wenig. Ob diese Befreiung auch in seinem gestellten Bauantrag genehmigt wird, weiß man erst, wenn der Antrag bearbeitet ist.

In einer Tiefgarage mehr Stellplätze zu schaffen wäre möglich, wenn Emir Demiri das Hinterhaus an der Bismarckstraße 39/2 kaufen und abreißen würde. Das Gebäude gehört der Stadt. Das Liegenschaftsamt hat Demiri bereits einen Kaufpreis genannt. „Dieser Preis wäre für mich aber nur vertretbar, wenn das Haus stehen bleiben würde“, sagt Demiri. Das würde aber für das Tiefgaragenvorhaben keinen Sinn ergeben.

Eine Tiefgarage rentiert sich nur, wenn es genug Stellplätze gibt

Um welche Summe es sich handelt, möchte der Projektentwickler nicht sagen, da die Verhandlungen noch laufen. „Man muss aber sehen, dass ein Abriss und der Bau einer Tiefgarage in so einem dicht bebauten Gebiet teuer sind“, sagt Demiri. Weil er aber ein Interesse daran habe, eine Gesamtlösung mit Tiefgarage und begrüntem Innenhof umzusetzen, hoffe er, „dass die Stadt sich noch etwas bewegt“. Mehr Stellplätze und eine Grünanlage würden die Wohnqualität steigern. Der Bezirksbeirat will ebenfalls mehr Grün und auch die Stadt hätte dies gern. Eine weitere Variante, die Tiefgarage zu realisieren, wäre noch die Einbeziehung eines weiteren Nachbargrundstücks. „Mit dem Nachbarn erarbeiten wir gerade ein Konzept“, so Demiri. Dieses wollen sie dann dem Stadtplanungsamt vorstellen.

Der Bezirksbeirat stimmt dem Vorhaben generell zu .In der jüngsten Sitzung wiesen die Bezirksbeiräte jedoch nochmals auf einen Beschluss hin, den sie früher schon gefasst haben. Demnach müsse, sofern das Haus an der Bismarckstraße 39/2 abgerissen werde, für die dortigen Bewohner eine neue Unterkunft sichergestellt werden. Diese Menschen haben es laut dem Bezirksbeirat schwer auf dem Wohnungsmarkt.