So bunt wie die Speisen ist die Gästeschar beim Event, zu dem Volksfestwirtin Sonja Merz mit ihrer Tochter Katharina Renz Stadtpromis in die Avocado-Show eingeladen hat. Die Calwer Straße entwickle sich immer mehr zum In-Viertel, heißt es in dieser Nacht.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Das ganze Leben ist eine Show? Jene grüne Superfrucht, die ihren Ursprung zwar in Mexiko hat, aber als Trend-Food aus dem Leben der Deutschen kaum noch wegzudenken ist, stiehlt Linsen mit Spätzle schon mal die Show. Eine holländische Kette wollte nicht einfach nur ein Avocado-Restaurant eröffnen, sondern wählte dafür im Entertainment-Zeitalter den Namen Avocado-Show. Seit einem Jahr kann Katharina Renz, 25, beweisen, dass sie das gastronomischen Talent von ihrer MutterSonja Merz hat. Die Tochter ist Chefin des Franchise-Lokals an der Calwer Straße. Mit dieser Show läuft’s so gut, dass mal wieder gefeiert wird hinter der halbrunden Glasfront.

 

„Die Königstraße ist zum Ausgehen out“

Gefeiert wird obendrein, dass nach Eröffnung der nahen Calwer Passage die Ströme der Nachtschwärmer in diesem Viertel deutlich gestiegen sind. „Die Königstraße ist zum Ausgehen out“, behauptet ein Gast, „denn jetzt trifft sich Stuttgart auf der Calwer Straße.“ Hier entstehe ein neues Zentrum des Stadtlebens.

Die Volksfestwirtin Sonja Merz, eine gut vernetzte Gastronomin, liebt es zu feiern. Der erste Geburtstag der Avocado-Show ist noch ein Kindergeburtstag. Mit ihrer Einladung an Stadtpromis will sie unterstreichen, dass ihre Tochter die Bewährungsprobe als Wirtin sehr gut bestanden hat und mit Katharina Renz künftig auch in ihrem Biergarten sowie im Festzelt auf dem Cannstatter Wasen als Führungskraft und Nachfolgerin zu rechnen ist.

Franchise-Gebühren gehen nach Amsterdam

Am Festzelt-Namen Merz soll sich nichts ändern, denn er reimt sich so schön auf Herz. Irgendwann wird es vielleicht mal heißen „Festzelt Merz by Katharina Renz“ – doch das ist Zukunftsmusik. Die Mutter hat noch viel Spaß an ihrer Arbeit – vor allem, wenn die Umsätze so gut sind wie in der Avocado-Show, für die sie im Hintergrund aktiv ist. Sechs Prozent davon gehen als Franchise-Gebühren nach Amsterdam. Bewährt habe sich, dass man nur mit Karte im Lokal an der Calwer Straße bezahlen kann, sagen Tochter und Mutter. Die Trinkgelder fürs Personal seien mit diesem System sogar besser als mit Bargeld.

Ein DJ legt auf, und den Gästen werden die neuen Gerichte serviert (etwa Showshuka, so heißt die Shakshuka mit Tomatensoße, Paprika, Zwiebeln, Feta und Avocado). Während einige Schritte weiter die viel gerühmte grüne Fassade der Calwer Passage braune Flecken aufweist, grünt’s so grün an den Innenwänden der Avocado-Show – die Pflanzen sind aus Plastik.

Am 25. März findet ein Maskenball auf Schloss Solitude statt

Zu den Gästen zählen der frühere Fußballprofi Kevin Kurányi mit seinem Fußballer-Sohn Karlo Kurányi, die Hofbräu-Chefs Martin Alber und Jörg Koschinski, der gelernte Bäcker Jonathan Mageot, der vegane Donuts auf der Calwer Straße verkauft, Schönheitschirurg Ron Eppstein, die württembergische Bierkönigin Chiara Gairing, die Künstlerin Holde Klis, Margit Mayer-Vorfelder, die Witwe des VfB-Ehrenpräsidenten, Jungwinzer Thomas Diehl, der Kunsthändler Frank Zimmermann, der Anwalt Jörg Richardi, Schulrektor Konstantin Merz, David Rau, der Chefredakteur von Stuggi.TV, „Top-Magazin“-Chefin Kirsi Fee Wilhelm, die Gastronomen Kevin und Axel Schmieg sowie Frederic C. Reinicke und Isabel Richardi, die am 25. März den ersten Maskenball unter dem Titel „Masquerade“ im Spiegelsaal von Schloss Solitude veranstalten und einen „geheimnisvollen Abend“ versprechen.