Die Leonberger Stadträtin Sibylle De Mott
(Grüne) schlägt ein zentrales Feuerwerk vor.

Leonberg Die Leonberger Stadträtin Sibylle De Mott(Grüne) schlägt ein zentrales Feuerwerk vor. -

 

Frau De Mott, Sie haben auf Facebook die Idee eines zentralen Feuerwerks für Leonberg verbreitet. Wie kamen Sie darauf?

Als Tierärztin werde ich öfter gefragt: Was kann ich tun, wenn meine Tiere Angst haben? Für viele Tiere ist die Silvesternacht eine richtige Tortur. Viele Geschäfte verkaufen ja gar kein Feuerwerk mehr, was ich sehr begrüße. Da dachte ich: Jetzt steche ich mal ins Leonberger Wespennest und schlage das vor.

Was wäre der Vorteil?

Die Leute beschränken sich nicht nur auf die zehn Minuten nach Mitternacht, sondern böllern stundenlang rum. Ein zentrales Feuerwerk wäre kürzer. Es geht aber auch um Feinstaub. Wenn wir einen Pyrotechniker beauftragen, macht der uns ein Höhenfeuerwerk. In der Höhe wird der Staub schneller abgetragen. Das mindert die gesundheitliche Belastung ungemein.

Müsste die Stadtverwaltung dann im Gegenzug das Privatfeuerwerk verbieten?

Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Wenn wir was Großes für die Leonberger organisieren, dann sollen die Menschen nicht privat böllern. Andererseits sind Verbote schwierig, deshalb würde ich zunächst auf die Freiwilligkeit setzen.

Wo wäre ein solches Zentral-Feuerwerk möglich?

Wir Leonberger treffen uns ja ohnehin zur Altjahrabendfeier – da könnte man das doch verbinden. Spontan würde mir der Festplatz in der Steinstraße einfallen.

Noch eine Frage an die Tierärztin: Welche Tiere leiden am meisten?

Es wird ja behauptet, dass das bei Hunden reine Erziehungssache sei – das stimmt nicht. Ob Tiere panisch werden, hängt vom individuellen Tier ab. Im schlimmsten Falle gibt es Katzen, die tagelang nicht nach Hause kommen, weil sie sich verkrochen haben. Aber auch Vögel werden aus dem Schlaf geweckt, was gerade im Winter an ihre Substanz geht. Das gilt auch für Wildtiere, die tagelang brauchen, um wieder ihren normalen Rhythmus zu finden.