Der Stadtrundgang ist neu konzipiert und ausgeschildert. Der Heimatpflegeverein hat viel Arbeit investiert.

Gerlingen - Nach 34 Jahren ist es einfach nötig gewesen: Die Schilder des Gerlinger Stadtrundwegs sind ausgetauscht, einige alte Stationen sind weggefallen und neue hinzugekommen. Das Ganze wurde bis ins Detail geplant – so, dass sogar in die Bohrlöcher der alten Schilder an den Hauswänden neue Dübel eingesetzt werden konnten. So wurden die neuen blauen Schilder, die genauso groß sind wie die alten braunen, ohne neue Löcher montiert. Der Verein für Heimatpflege hat die Kosten von 8500 Euro zusammen mit einem Sponsor übernommen.

 

Mehrere Objekte des Stadtrundgangs sind entfallen, weil in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten Häuser abgerissen wurden. Einige sind dafür hinzugekommen, zum Beispiel die Kirchen, das Schulzentrum und etliche Kunstwerke. Der neue Rundweg hat 31 Stationen. Sie sind in einem Faltblatt aufgelistet; eine umfangreiche Broschüre soll erstellt werden, wenn sich herausstellt, dass diese nötig ist.

Hintergrundinformationen aus dem Internet

Der neue Stadtrundweg arbeitet mit einer Technik, die es im Jahr 1982 bei der Ausschilderung des ersten Gerlinger Rundwegs noch nicht gab. Wer mehr Informationen haben will als auf der einzelnen Tafel stehen, der scannt mit seinem Mobiltelefon einen sogenannten QR-Code ein. Dann erscheinen auf dem Smartphone noch mehr Informationen aus dem Internet. Bis dies nutzerfreundlich funktioniert, dauert es noch ein paar Tage – das bisher benutzte Programm müsse noch aktualisiert werden, sagte Brigitte Fink, die Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege, bei der Präsentation.

Viele Stunden von Ehrenamtlichen des Vereins steckten in dem Projekt drin, so Fink. Vor drei Jahren habe man zum ersten Mal darüber nachgedacht, die Broschüre zum Stadtrundweg zu aktualisieren, erklärte Finks Stellvertreter Eberhard Köble. Daraus wurde dann ein Gesamtprojekt mit 31 Stationen, an dessen Umsetzung man letztlich ein Jahr gearbeitet habe.

Der Verein wolle einen neuen Akzent in der Stadt setzen, sagte Fink. Auf die Weiterleitung des Lesers zum nächsten Objekt mittels aufgedruckter Pfeile habe man verzichtet; das Ablaufen des ganzen Wegs hätte mehr als zwei Stunden gedauert. Das sei „Heimatkunde nicht auf Papier, sondern auf Metall und am Objekt“, sagte Klaus Herrmann, der Leiter des Stadtarchivs.

Das Ganze gehe zurück auf seinen Vorvorgänger und heutigen Ehrenbürger Friedrich Schaffert. Laut dem Bürgermeister Georg Brenner ist der neue Stadtrundweg „ein wertvolles Dokument der Stadtgeschichte und Stadtentwicklung“. Bei dieser Aktivität des Heimatpflegevereins spiele die Gegenwart eine große Rolle, sie sei auch ein Beitrag zum Stadtmarketing.