Stefanie Schilling tritt ab September die Nachfolge von Inge Westermayer an. Zuvor hatte die an der HDM Stuttgart studierte Diplombibliothekarin acht Jahre lang die Mediathek in Urbach im Remstal geleitet.

Zuffenhausen - Wenn Stefanie Schilling aus ihrem Küchenfenster schaut, kann sie in nicht allzu weiter Entfernung die Stadtteilbücherei sehen. Bislang war die 34-Jährige lediglich dort, um Bücher oder andere Medien auszuleihen. Am Montag, 2. September, wird sich das ändern: Schilling tritt die Nachfolge von Inge Westermayer an und übernimmt die Leitung der Bibliothek.

 

„Je mehr los ist, desto besser“

„Für mich ist das ein Traumjob“, sagt Stefanie Schilling. Zwar lebe sie schon seit einigen Jahren in Zuffenhausen, dass sie hier aber eines Tages Büchereichefin werden könnte, daran hatte sie bislang noch nicht einmal im Traum gedacht. Zuvor hatte die Diplombibliothekarin acht Jahre lang die Mediathek in Urbach im Remstal geleitet. Dass die Zuffenhäuser Bücherei mit gut 57 000 Medien einen fast vier Mal so großen Bestand hat, ist der gebürtigen Stuttgarterin gerade recht: „Je mehr los ist, desto besser.“

Studiert hat Schilling an der Stuttgarter Hochschule der Medien (HDM), eine Zeit lang hat sie auch als freie Journalistin gearbeitet. „Ein Leben ohne Lesen ist für mich schwer vorstellbar“, sagt sie und fügt hinzu: „Dabei brauche ich nicht unbedingt den Gegenstand Buch.“ Auch am PC, dem Handy oder dem E-Book-Reader lasse sich gut in die Welt der Literatur eintauchen. Das Werk, dem sie sich momentan widmet, ist freilich auf Papier gedruckt. Der Krimi „Der Leuchtturmwärter“ der schwedischen Autorin Camilla Läckberg stammt, wie könnte es anders sein, aus der Zuffenhäuser Stadtteilbücherei.

„Bücher werden nie verschwinden“

Um sich über die Gegebenheiten zu informieren, hat sich Schilling mit ihrer Vorgängerin Inge Westermayer, die in den Ruhestand geht, getroffen. Die neue Büchereileiterin möchte an die Arbeit ihrer Vorgängerin anknüpfen und erst einmal abwarten, bevor sie eigene Schwerpunkte setzt. „Ich lasse alles auf mich zukommen“, erzählt Schilling und betont, dass ihr die Kooperation mit Kindergärten, Schulen und der Volkshochschule (Vhs) besonders am Herzen liege. Klar ist für die 34-Jährige auch, dass der Fokus künftig immer stärker auf den neuen Medien liegen wird. In diesem Zusammenhang spiele auch das Lernstudio der Stadtteilbibliothek eine wichtige Rolle. Wie die Zukunft auch aussehen mag, eines ist für Schilling klar: „Bücher werden nie verschwinden.“

Ebenso sicher ist sich Stefanie Schilling bei einem anderen Thema: „Das Kulturzentrum ist für Zuffenhausen unentbehrlich.“ Kultur müsse vor Ort stattfinden, aber auch eine vernünftige Qualität haben. Hier dürfe nicht an der falschen Stelle gespart werden. Der Standort am Zuffenhäuser Bahnhofsvorplatz sei einerseits gut, da dadurch viele Pendler den Weg in die Bücherei fänden. Andererseits ließe das Umfeld aber doch einiges zu wünschen übrig.

Junge Menschen ans Lesen und an die Literatur heranzuführen hält Stefanie Schilling für besonders wichtig. In der Stadtteilbücherei beginnt die Förderung schon besonders früh. So richtet sich beispielsweise das Projekt „Windelflitzer zwischen Büchern“ an Mädchen und Buben im Alter zwischen anderthalb und drei Jahren. Einen Windelflitzer hat Schilling auch bei sich daheim. Frieda ist 15 Monate alt, kann zwar noch nicht lesen, kennt den Weg zum Bücherregal aber ganz genau. Dort steht nämlich ihr momentanes Lieblings-Bilderbuch: „Elmar, der Elefant“ ist ein kunterbunt karierter Dickhäuter, der eine Menge lustiger Abenteuer erlebt.