Die Verwaltungsspitze von Leinfelden-Echterdingen hat sich zum Ziel gesetzt, das Herz des Stadtteiles Echterdingen aufzuwerten. Ein neues Sanierungsgebiet soll ausgewiesen werden

Echterdingen - Mit dem Schlussstrich, den L.-E. derzeit unter das Sanierungsgebiet Waldhorn zieht, will die Stadt auch den Weg frei machen für eine neue städtebauliche Entwicklung. Die Verwaltungsspitze hat sich zum Ziel gesetzt, „das historische Herz von Echterdingen aufzuwerten“, wie Eva Noller, die Leiterin des Technischen Dezernates sagt. „Wir wollen den Ortskern attraktiver machen und so auch den Einzelhandel stärken.“

 

Historische Bausubstanz soll erhalten bleiben. Es gelte, Liegenschaften zu ertüchtigen. Die Verwaltung plant die Burgstraße neu zu gestalten und die Rad- und Fußgängerachse zum Echterdinger S-Bahnhof zu verbessern. Im Sinne der Barrierefreiheit soll an der Ecke Burgstraße/Plieninger Straße eine Blindenampel errichtet werden.

Weil das alles viel Geld kostet, hofft die Verwaltungsspitze auf finanzielle Unterstützung des Landes oder auch des Bundes. Ein entsprechender Antrag wird derzeit vorbereitet. „Bis Ende Oktober müssen wir ihn beim Regierungspräsidium eingereicht haben“, sagt Noller. Die politischen Gremien werden sich im Herbst damit beschäftigen. Nachdem die Umgestaltung im Gebiet Waldhorn für beendet erklärt worden ist, schätzt die Bürgermeisterin die Chancen, erneut in ein städtebauliches Sanierungsprogramm aufgenommen zu werden, als hoch ein. „Es wird honoriert, wenn eine Stadt in der Lage ist, ihre Hausaufgaben zu machen“, sagt sie.

In der historischen Mitte von Echterdingen liegt nicht nur das sanierungsbedürftige technische Rathaus, dort stehen auch zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude wie die evangelische Stephanuskirche mit Pfarrwette, das Pfarrhaus, das Backhaus, das VHS-Gebäude im Schafrain und einige private Bauernhäuser und Höfe.

„Der Denkmalschutz stellt für die Eigentümer teilweise eine große Herausforderung da“, sagt Noller. Schließlich müssen sie bestimmten Richtlinien folgen. So sei es deutlich teurer, ein Sprossenfenster zu erneuern als andere Fenster. Auch hier könnte eine Aufnahme in ein Sanierungsprogramm Erleichterungen bringen – insbesondere steuerlicher Art.

Die Stadt hätte laut Noller auch die Chance, sich den Kauf der alten Schule rückwirkend mitfinanzieren zu lassen. Zur Erinnerung: L.-E. wurde Eigentümer des Hauses, das Biergartenfreunde unter dem Namen Paulaner kennen. Dort war einst die Schule der damals noch eigenständigen Gemeinde Echterdingen untergebracht. Kostenpunkt: 1,2 Millionen Euro. Auch dieses Haus gilt es, in Schuss zu bringen. Eine größere Renovierung steht an.

Das Stadtmuseum an der Hauptstraße soll ebenfalls in das geplante Sanierungsprogramm aufgenommen werden. Hier erhofft sich der ehrenamtliche Museumsleiter Wolfgang Haug insbesondere eine Sanierung der Toiletten.

Den Kirchplatz und die Bernhäuser Straße mit Fördergeld richten zu lassen, daraus wird allerdings wohl eher nichts. „Hierfür gab es schon in den 1980er-Jahren ein Förderprogramm“, sagt die Erste Bürgermeisterin Eva Noller. Die Stadt L.-E. wolle diese Maßnahmen dennoch in Angriff nehmen.