Aus Gründen der Statistik sollen die Stuttgarter Stadtviertel neu gegliedert und verkleinert werden. Das bedeutet, dass es auf dem Papier künftig mehr Stadtviertel geben wird, die Zahl soll von 319 auf 457 steigen. Auf die Anwohner wird dies keine Auswirkungen haben.

Stuttgarter Norden - Einstimmig haben die Bezirksbeiräte am Dienstagabend für eine Vorlage der Verwaltung votiert, die die Gliederung der Stuttgarter Stadtviertel neu ordnet: Bis April 2019 sollen aus 319 Stadtvierteln 457 werden. Die Anwohner sind von dieser Änderung freilich nicht betroffen, denn sie findet nur auf dem Papier statt und hat rein statistische Auswirkungen.

 

In ganz Stuttgart gibt es momentan 319 Stadtviertel, die in 152 Stadtteilen zusammengefasst sind. Diese wiederum gehören zu insgesamt 23 Stadtbezirken. „Diese Gliederung ist fast 18 Jahre alt, vieles hat sich verändert“, erläuterte Michael Haußmann, Leiter der Abteilung Bevölkerung und Wahlen im statistischen Amt, den Bezirksbeiräten. Nun solle die Stadtviertelebene so überarbeitet werden, dass sie mit den gelebten Sozialräumen übereinstimme. Die Zahl der Viertel soll vergrößert und die darin enthaltene Zahl der Haushalte somit verkleinert werden. Ziel seien durchschnittlich rund 900 Haushalte pro Viertel. Momentan sind die Größen noch relativ uneinheitlich und liegen zwischen wenigen Hundert und weit über 1000 Haushalten. Die neue Aufteilung soll nach den Worten Haußmanns der Verwaltung die Arbeit erleichtern. Durch die künftig kleinräumigeren Daten ließen sich Planungen und Statistiken besser bewerkstelligen. Angestoßen worden ist die Aktion vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Haußmann erklärte, dass weder die Angaben des Wohnorts im Personalausweis noch Verkehrsschilder, Wahlbezirke oder Schulbezirke von den Neugliederungen betroffen seien.

Zuffenhausen bekommt auf dem Papier zehn Stadtviertel mehr

Was die Bezirke im Stuttgarter Norden angeht, sehen die Planungen der Verwaltung folgendermaßen aus: Zuffenhausen wird künftig 28 Stadtviertel haben (bislang 18), Feuerbach 27 (15), Weilimdorf 21 (16), Stammheim 9 (6) und Botnang 7 (4).

In Zuffenhausen, Stammheim und Botnang werden außerdem einige Stadtteilgrenzen verschoben (Stadtteile sind den Stadtvierteln übergeordnet). Auch diese Änderungen haben laut Haußmann keinerlei Einfluss auf die Bürger. Die größte Verschiebung im Norden (bezogen auf die Zahl der Haushalte) betrifft Zuffenhausen: 354 Haushalte, die momentan noch zu Zuffenhausen-Mitte zählen, werden auf dem Papier nach Zazenhausen verschoben. Dies entspricht nicht zuletzt einem Wunsch des Bürgervereins Zazenhausen. Die aktuelle Grenze verläuft nämlich mitten durch das Neubaugebiet Hohlgrabenäcker. Dessen Bewohner, so der Bürgerverein, empfänden sich als Zazenhäuser. Dies komme bei der Nutzung von Schule, Kindertagesstätten und dem Programm von Vereinen zum Ausdruck. Eine weitere Veränderung in Zuffenhausen betrifft 67 Haushalte in Zuffenhausen-Schützenbühl, die künftig zum Gebiet „Am Stadtpark“ gehören sollen.

In Botnang werden 66 Haushalte, die bislang zu Botnang-Ost gehörten, Botnang-Nord zugeschrieben. In Stammheim sind nur zwei Haushalte von einer Verschiebung betroffen: Künftig sollen sie zu Stammheim-Süd gehören, momentan liegen sie noch in Stammheim-Mitte.