Die Stadt Schorndorf hat fünf Architektenbüros eingeladen, Entwürfe für den Umbau des Technischen Rathauses vorzulegen.

Schorndorf - Eine moderne Bibliothek in einem alten Fachwerkhaus: Das ist, kurz gesagt, die Herausforderung, der sich fünf Architekturbüros stellen müssen, die Entwürfe für das bisherige Technische Rathaus am Schorndorfer Archivplatz planen. Wie berichtet, ist das Fachwerkhaus in der engeren Auswahl, der künftige Standort der Stadtbücherei zu werden – sofern, wie im vergangenen November beschlossen, eine Kostenobergrenze für dessen Umbau von sechs Millionen Euro eingehalten wird.

 

Die Stadtverwaltung hat nun den Umbau in Form eines beschränkten Architektenwettbewerbs auf dem Weg gebracht. Am Mittwoch waren die Vertreter der fünf Büros ins Rathaus eingeladen, ihnen wurden die Rahmenbedingungen für die Planung erläutert. Wichtig sei, sagte die Bibliothekschefin Marianne Seidel, eine „extreme Aufenthaltsqualität“. Sie sei der Auffassung, das physische Medien weiterhin einen hohen Stellewert in einer Bibliothek hätten, es sei „ein Haus für Medien und für die Menschen“. Die Bücherei komme zwar an einem historischen Ort unter, sie solle jedoch keine historische Bibliothek sein, sagte Marianne Seidel. In der Anmutung solle das Gebäude innen „eher einer Buchhandlung als einer Unibibliothek gleichen“, erklärte die Büchereichefin.

„Den Resetknopf drücken“

Nach Ihren Plänen gefragt, gaben sich die beteiligten Architekten zurückhaltend. Sein Büro habe sich zwar schon mit der Standortfrage der Bücherei beschäftigt, er müsse jetzt jedoch „den Resetknopf drücken“ und bei „Minus eins“ anfangen, sagte der Winterbacher Architekt Andreas Bloss. Sein Kollege von Greiner Architekten Schorndorf bezeichnete es als „kleines Aua“, dass der Parkplatz um das Gebäude zum großen Teil erhalten bleiben solle. Vor allem der Vorsitzende der Fraktion FDP/Freie Wähler, Peter Erdmann, hatte sich im Vorfeld gegen den Verlust von Stellplätzen ausgesprochen. Auf Nachfrage wollte der Oberbürgermeister Matthias Klopfer nicht ausschließen, dass man sich von Parkplätzen verabschieden werde – sofern man sie an anderer Stelle ersetzen könne. Es sei eine neue Parkraumkonzeption in Arbeit.

Das Landesamt für Denkmalpflege stellt sich dem Umbau des Fachwerkhauses, das einst als Meierei und Lagerhaus für das abgebrochene Spitalgebäude fungierte, nicht grundsätzlich entgegen. Die massiven Wände im Erdgeschoss müssten erhalten bleiben, hieß es am Mittwoch, allerdings halte man nicht an den eher kleinen Büroräumen fest, die bisher das Gebäude bestimmen. Die Bibliothek könne in mehreren offenen Ebenen organisiert sein, sagte Kai Haag, der Vorsitzende des Preisgerichts. So könnte es zu einem Erlebnis werden, von einer Ebene in die nächste nach oben zu gehen. Auch Elemente im Dach, die Licht durchlassen, seien vorstellbar, ergänzte der Oberbürgermeister Matthias Klopfer.

Bis zum 18. April müssen die fünf Büros ihre Entwürfe eingereicht haben, die dann fachlich geprüft werden. Das Ziel sei es, die Sache bis vor der Sommerpause im Gemeinderat zu entscheiden – notfalls aber auch im September, erklärte Klopfer.